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Eine Erfolgsgeschichte: Tenne Eicherscheid
Tenne Eicherscheid

20 Jahre Tenne Eicherscheid, ein Grund zum Feiern. EIN Grund? Eicherscheid feiert gleich dreimal! Wer die Entstehungsgeschichte der Tenne kennt, der weiß: zu Recht. Den anderen Leserinnen und Lesern berichten wir gerne über dieses schöne Beispiel für ehrenamtliche, unkomplizierte und erfolgreiche Zusammenarbeit in der Eifel.

So fing alles an: Tenne Eiherscheid
Tenne Eicherscheid: So fing alles an.

In Eicherscheid war es vor 20 Jahren üblich, dass einer der vier Ortsvereine Eifelklänge Eicherscheid, SV Germania, Trommler- und Pfeiffercorps sowie die Freiwillige Feuerwehr im jährlichen Wechsel die Kirmes und den Karneval ausrichtete. Das ist auch heute noch so. Der Unterschied: Ein rieeeesiges Zelt musste für die Veranstaltungen auf- und abgebaut werden. Immer wieder. Egal, welches Wetter Petrus gerade bescherte. Minus 20 Grad zu Karneval? Das Zelt muss hin oder weg! Dauerregen am Kirmeswochenende? Ohne Zelt ging es nicht. Dem wollte man Abhilfe schaffen. Kein Zelt mehr! Es musste etwas „Festes“ her, um regelmäßig Feste feiern zu können. Hierzu musste aber erst einmal feste gearbeitet und angepackt werden. Die vier Vereine erklärten sich bereit, den von Architekt Wilfried Huppertz gestalteten Entwurf in die Tat umzusetzen. Alle hatten das gemeinsame Ziel, einen Ort zu schaffen, in dem Feste für die gesamte Dorfbevölkerung ausgerichtet werden können. Auch die Endstation 88 als Veranstalter der Jugendbälle zog mit.

22.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden

Mit vielen, vielen Handwerkern und handwerklich begabten Rentnern nahm die Erfolgsgeschichte ihren Lauf. Täglich waren fünf bis zehn Helfer am Bau, am Wochenende wuchs die Handwerkerschar auf bis zu 40 an. Das musste natürlich koordiniert werden, damit der geplante Bau nicht im Chaos versank. Hier ist es dem Engagement von Rudi Jansen zu verdanken, der als Bauleiter dafür sorgte, dass alles Hand in Hand, gut organisiert und harmonisch funktionierte. Die fleißigen Männer am Bau wurden u.a. von den Landfrauen und dem Konsum bestens verpflegt. Nach nur 10 Monaten und 22.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden in 100% Eigenleistung war es dann endlich so weit: Eicherscheid hatte seine Tenne. Im August 1996 mit dem ersten Spatenstich begonnen, feierte die Veranstaltungshalle am 17. Juni 1997 ihre Einweihung.

Volles haus in der Tenne Eicherscheid
Feiern in der Tenne Eicherscheid

Die Tenne ist seitdem aus dem Dorf und dem Monschauer Land nicht mehr wegzudenken. So erstaunlich die Zahlen in der Bauphase, so eindrucksvoll sind auch die Zahlen der vergangenen 20 Jahre. Im Schnitt ist die Tenne zweimal in der Woche belegt. Deutlich über 1.000 Schülerinnen der bischöflichen Mädchenrealschule Monschau feierten hier ihren Abschluss. Die Beatbälle dürften in den vergangenen 20 Jahren über 50.000 Besucher angelockt haben. Neben Kirmes und Karneval gibt’s mit der Hütten- und Wies ́n-Gaudi fest verankerte Events. Ganz zu schweigen von den unzähligen Abifeten, die in der Tenne stattfinden. Die Tenne bot zudem schon Jürgen B. Hausmann, Brings, Kasalla, Hubert vom Venn, Jupp Hammerschmidt u.v.m. einen ansprechenden Rahmen für ihren Auftritte.

Auch zum Jubiläum wird kräftig gefeiert. Zum Auftakt im April schwelgte das Publikum in emotionalen Erinnerungen, als Winfried Löhrer einen bewegenden Film zum Bau der Tenne präsentierte – bei Bierpreisen aus dem Jahr 1997. Am 17. Juni folgt die „Eescher Naat op kölsche Art“ mit Cat Ballou, den Domstürmern, DJ Walter Offermann sowie der Showtanztruppe Baccaras aus Eicherscheid. Den Abschluss bildet der Festabend der Vereine Eifelklänge, SV Germania, Trommler- und Pfeiffercorps und der Freiwilligen Feuerwehr am 30. Juni. ●

Text: Peter Offermann
Fotos Peter Offermann, Winfried Löhrer

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