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Dass Glanzpunkte in der Eifel auch erlöschen können, mussten die Menschen in Bad Münstereifel und dem Umland schmerzlich erfahren. Werner Biermann, der mehr als 25 Jahre in seiner Wahlheimat Bad Münstereifel lebte, verstarb am 9. April während eines Urlaubs in Tunesien. Werner Biermann war Schriftsteller, Filmemacher, Grimme-Preisträger und Mitbegründer sowie Sprecher des runden Tisches Kultur in Bad Münstereifel. Die Teilnehmer des runden Tisches müssen nun ohne ihn auskommen, werden aber wohl stets in seinem Sinne und in Gedanken an ihn weiter intensiv am Thema Kultur in der Stadt arbeiten, denn Bad Münstereifel hat weitaus mehr zu bieten als nur das Outlet. Dass der bekannte Sänger Heino und Hannes Schöner, Mitglied der Kölner Musikgruppe Höhner, die Stadt als ihr Zuhause gewählt haben, dürfte auch überregional bekannt sein. Aber unabhängig von diesen beiden Protagonisten hat sich Bad Münstereifel in den letzten Jahren zu einer wahren Künstlerstadt entwickelt. Es liegt das gesamte Spektrum von Malern, Musikern, Autoren, Komponisten, bis hin zu Schauspielern, Theatermachern und Songschreibern vor. So bringt der Bad Münstereifeler Musiker Günter Ziebell in Kürze eine CD mit fünf selbst geschriebenen Liedern über die Stadt heraus. Die Absicht der Teilnehmer des runden Tisches ist es, diese unglaublich hohe Vielfalt der ortsansässigen Künstler in der Zukunft besser zu koordinieren. Darüber hinaus soll die Kultur in der Stadt auch ein Werbeträger werden, der die Stadt im öffentlichen Raum auch überregional noch bekannter machen soll. In einem offenen Brief der Teilnehmer des runden Tisches an die frisch gewählte Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian wurde ein offener Dialog mit der Stadt angeboten. In einem Gespräch im Januar diesen Jahres zwischen Waltraud Stening-Belz, Ingo Fleischer, Werner Biermann, Sabine Preiser-Marian und dem für Kultur zuständigen Amtsleiter Hajo Dederichs wurde schnell klar, dass es sich lohnt, der kulturellen Entwicklung der Stadt einen neuen Stellenwert zu geben.

Foto-Preiser-MarianDie Bürgermeisterin zeigte sich vom Ansinnen der Bad Münstereifeler Künstler schnell überzeugt und bot sich persönlich als Ansprechpartnerin der Stadt an: „Sie selbst habe eine hohe Affinität zur Kunst und Kultur, da Wissensdrang und Emotionen dadurch gefördert und geweckt würden“, so Preiser-Marian. Konkret sagten Sabine Preiser-Marian und Hajo Dederichs ihre Unterstützung zu, eine gemeinsame, bessere Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Die Fragen zu Veranstaltungsorten sollen von Seiten der Stadt, soweit es städtische Räumlichkeiten betrifft, möglichst unproblematisch gelöst werden. Wie soll es nun weitergehen? Optimistisch zeigte sich der verstorbene Werner Biermann nach dem Gespräch mit der Stadt: „Es sieht tatsächlich so aus, als könnte jetzt für Kunst und Kultur in Bad Münstereifel eine neue Epoche beginnen.“ Werner Biermann war ein Visionär und hatte viele Ideen und Wünsche zum Thema Kunst und Kultur in der Stadt. „Wir sind sehr traurig über den Tod von Werner Biermann. Seine Wünsche werden nun zur Verpflichtung, diese in die Tat umzusetzen“, betonen die Teilnehmer des runden Tisches. Einen Blick in die Zukunft wagt die Bürgermeisterin: „ Unsere Heimat als „kreativ“ und „gebildet“ zu vermarkten, könnte das positive Image der Stadt weiter untermauern. Deshalb gilt es, den Aktivitäten viel Aufmerksamkeit zu geben“, wünscht sich Preiser-Marian.

Text: Günter Ziebell
Foto links: Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian
Foto rechts: Werner Biermann (Fotograf: Johannes Mager)

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