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Kräuterpädagogin Christiane Alexa
Christiane Alexa, Kräuterpädagogin

Nettersheim-Pesch. Kräuterpädagogin Christiane Alexa aus Pesch kennt sich in der Welt der Kräuter ganz genau aus und ist begeistert von dem „lebendigen Grün“. Von denen gibt es hier bei uns eine ganze Menge. Sie wachsen wild am Wegesrand, im Wald oder im eigenen Garten und sind oftmals vielmehr als nur lästiges und wucherndes „Unkraut“. Doch das muss man erst einmal wissen. Christiane Alexa kann zwischen den essbaren und nicht essbaren Kräutern unterscheiden, sie weiß, welche von ihnen angenehm schmecken und welche man lieber mit Vorsicht genießen sollte. Sie kennt die verschiedenen Aromen und die besten Verwendungsmöglichkeiten in der Küche. Ihr Wissen gibt sie gerne bei ihren themenorientierten Kräuterwanderungen weiter. „Beim Kennenlernen der Natur wird die Lust erweckt, sie zu schätzen und zu schützen“, erklärt die Expertin. „Kennt man sich einmal in der Welt der Kräuter aus, nimmt man Gerüche intensiver wahr, man entwickelt einen schärferen Geschmackssinn und erkennt mit dem bloßen Auge kleinste Feinheiten, die oft den großen Unterschied ausmachen.“

Brennnesselsalat und Löwenzahnbutter

Die Natur lässt viele schmackhafte Salatbeigaben direkt vor unserer Haustür wachsen. Die Brennnessel eignet sich zum Beispiel hervorragend als frische Zugabe im Salat. Doch Halt! Sie hat doch diese gemeinen Härchen, die rote, juckenden Blasen auf der Haut verursachen. Dagegen hat die Kräuterpädagogin einen Trick: „Wichtig ist es, die Härchen an den Blättern beim Pflücken umzuknicken. Das geschieht am besten durch richtig festes Zupacken, und zwar von unten nach oben streichend. In der Küche gewalzt und mit kochendem Wasser übergossen, können sie auch unserer Zunge nichts mehr anhaben und sind problemlos genießbar.“ Sollten Sie beim Pflücken doch mal ein pieksendes Haar erwischen, schafft ebenfalls die Natur schnelle Abhilfe. Gegen das Brennen auf der Haut hilft nämlich der Wegerich, der oft in unmittelbarer Nähe der Brennnesseln wächst. „Sollte man nach einem Stich auf die Schnelle keinen Wegerich finden oder erkennen, hilft auch ein Gänseblümchen“, verrät Christiane Alexa mit einem Augenzwinkern. Ganz schön clever, unsere Natur.

Und lecker. Wer sich von dieser Eigenschaft selbst überzeugen möchte, kann sich ganz einfach einen köstlichen Brotaufstrich aus Löwenzahn zaubern. Hierfür einfach Löwenzahnknospen abpitschen und in der Butterpfanne andünsten, mit einer Prise Salz verfeinern, fertig. Doch nicht nur kulinarisch sind Kräuter eine Bereicherung, sondern auch in der Medizin und Kosmetik. Das ist aber ein Kapitel für sich.

Fotos: Ralph Sondermann
Text: Janina Schäfer

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