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Der Holzbaupreis Eifel fördert die Hersteller und Erbauer von Holzbauprojekten
Möglicher Kandidat für den Holzbaupreis Eifel: Im Waldpark Dahlem stehen nur Häuser mit sichtbarer Holzbauweise.

Eines der bereits vorzeigbaren Holzbau-Projekte durch kommunale Förderung in der Eifel findet man in der Gemeinde Dahlem. Sicher trägt der hohe Anteil an kommunalem Waldbestand der kleinsten Gemeinde in Nordrhein-Westfalen (4.239 Einwohner) dazu bei, dass der Bürgermeister Jan Lembach die Vorteile der Holzbauweise schätzt und fördert. Seines Erachtens sollten alle Bauherren in der Eifel den Holzweg prüfen und auch gehen. In einer landschaftlich und energietechnisch hervorragenden Lage findet man am Sönsberg das Siedlungsgebiet „Waldpark Dahlem“. „Nach Vorgabe der Kommune sollen nur Gebäude mit sichtbarer Holzbauweise gebaut werden,“ erklärt Erwin Bungartz, Leiter des Fachbereichs Gemeindeentwicklung. Ein Holzbauhaus steht bereits und das zweite wurde bei unserem Besuch gerade aufgebaut.

Das erste Holzhaus bewohnt Familie Brandenburg. Vater Arndt ist stolz auf die konsequente Verfolgung der ökologischen Bauweise mit Erdwärmepumpe, Solardach, umfassendem Holzeinsatz und offener Balkenlage. Dabei schwärmt er von der schnel- len Bauzeit. „Wir haben sogar auf ökologische Holzdämmung geachtet,“ ergänzt Mutter Sarah. Noch viel zu wenig bekannt ist die Nutzung von Holz als Dämmstoff, ob als Weichfaserplatte oder Celluloseflocken. Die hochwirksame Dämmung spart über Jahrzehnte hinweg im Winter große Mengen Wärmeenergie. Der spezielle Vorteil von Weichfaserplatten ist ihre hohe Dichte. Damit schützen sie nicht nur vor Umgebungslärm, sondern auch vor Hitzelasten im Sommer, die durch den Klimawandel immer häufi- ger werden. Auf diese Weise ermöglichen Dämmstoffe aus Holz auch ein gesundheitlich erträgliches Wohnen unter dem Dach und vermeiden zusätzlichen (klimaschädlichen) Stromverbrauch für Klimaanlagen und Ventilatoren. Am Ende seiner Lebensdauer lässt sich der Dämmstoff problemlos thermisch verwerten. „Und unser Haus ist allergikerfreundlich“, so Sarah Brandenburg, „alle fühlen sich sehr, sehr wohl“.

Holzbaupreis Eifel fördert die Hersteller und Erbauer von Holzbauprojekten

Leistungsstarke Holzbauunternehmen, engagierte Kommunen und Brancheneinrichtungen verfolgen das gemeinsame Ziel, die heimische Forst- und Holzwirtschaft zu fördern. Dieses einzigartige, länderübergreifende Engagement zeigt und verfestigt der nun bereits zum dritten Mal verliehene Holzbaupreis Eifel, ein Wettbewerb, der die hohe Bedeutung von Holz in die Öffentlichkeit bringt. In diesem Jahr vergab die Jury aus 34 fertiggestellten Holzbauprojekten vier gleichwertige Preise und sechs Anerkennungen. Die feierliche Preisverleihung fand am 24. November im Holzkompetenzzentrum in Netterrsheim statt.

Der Holzbaupreis Eifel fördert Holzbauprojekte
Nettersheims Bürgermeister Wilfried Pracht, LMR Hubert Kaiser und Horst-Karl Dengel bei der Verleihung des Holzpreises Eifel

In seinem Grußwort machte der Leitende Ministerialrat Hubert Kaiser vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW u.a. mit dem Hinweis auf höhere Holzvorräte als Skandinavien die erfolgreiche Bewirtschaftung deutlich. Bezüglich der auch vom Glanzpunkt Eifel festgestellten fehlenden Architekten speziell für Holzbau, wies Kaiser auf die regierungsseitige Unterstützung für Architektur-Lehrstühle hin. So wird an der FH Aachen ein Studiengang Holzingenieurwesen eingerichtet. Dies sowie u.a. die vorgesehene Zulassung mehr als zweigeschossiger Holzbauten in der Landesbauordnung soll eine deutliche Zunahme der Holzbauten befördern. Der Bürgermeister der Gemeinde Nettersheim, Wilfried Pracht, sowie Horst-Karl Dengel, Leiter des Regionalforstamtes Hocheifel/Zülpicher Börde und Vorstandsvorsitzender Wald & Holz Eifel e.V. betonten vor rund 100 Gästen, dass beispielhafte Gebäude als Anschauungsobjekte am besten geeignet seien, der Eifel als eine moderne, dem Holz verbundene Region noch mehr Bedeutung zu verschaffen.

Christoph Böltz folgt Horst-Karl Dengel

Erst kurz vor Abschluss unseres Beitrages erfuhren wir, dass Horst-Karl Dengel sich zum Ende Januar 2017 in seinen ver- dienten Ruhestand zurückziehen wird. Er erklärte, ganz auf die Aktivitäten mit und um das Holz verzichten zu wollen, was für Wald & Holz sicher ein großer Verlust sein dürfte. Ähnlich wie Dr. Michael Röös, Leiter des Nationalpark Eifel, verfügt Dengel über ein „enzyklopädisches“ Fachwissen. Man kann sich des Ein- druckes nicht erwehren, dass Dengel noch etwas anderes vorhat, wenn man beim Gespräch über seine Heimat Siebenbürgen sein verschmitztes, sympathisches Lächeln sieht. Glanzpunkt Eifel wünscht ihm und seiner Familie einen schönen Ruhestand. Neuer Leiter des Regionalforstamts Hocheifel-Zülpicher Börde ist der 50-jährige gebürtige Hürther Christoph Böltz, bisher Leiter des Fachbereiches Kundenbetreuung.

Der Wald in der Eifel: Christoph Böltz folgt Horst-Karl Dengel
Der neue Leiter des Regionalforstamts Hocheifel-Zülpicher Börde Christoph Böltz

Uns wurde bei den Recherchen von Kunden wiederholt vermittelt, dass er ein gern gesehener, kompetenter Gesprächspartner sei. Ihm wünscht Glanzpunkt Eifel einen guten und erfolgreichen Start als Chef der erfolgreichen und glanzvollen Eifeler Wald & Holz Spezialisten.

Fotos & Text: Elmar Neumann

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