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Eifel Hero Franziska Gülden beim Straßentraining
Seltener Anblick: Eifel Hero Franziska “rollt“ auf der Straße – sie bevorzugt kleinere Pisten

Kall. Franziska Gülden strahlt jetzt noch über das ganze Gesicht, wenn sie von ihrem Halb-Marathon vor einigen Wochen in Köln berichtet. „Unter zwei Stunden, das war mein Ziel! Ich hab’s geschafft! Ein toller Erfolg, den ich ohne das Training mit dem Eifel Hero Team nicht hinbekommen hätte“, erzählt sie begeistert. Die zehn Kilometer lange Laufstrecke beim Triathlon am 29. Juni 2019 rund um den Freilinger See dürfte für die 25-Jährige schon mal kein Problem mehr werden. „Ich kann mein Lauftraining mit meiner Freundin Anna jetzt etwas herunterschrauben und mich eher auf Schwimmen und Radfahren konzentrieren. An diesen Disziplinen muss ich mehr ziehen.“

Eifel Hero Franziska Gülden beim Radwechsel
Selbst ist die Frau! Beim Eifel Hero Triathlon muss Franziska Gülden im Notfall das Rad selbst auswechseln

Das wird sie sicher tun, denn was sich Franziska in den Kopf gesetzt hat, setzt sie gezielt um. Mit 17 suchte sie sich ohne das Wissen ihrer Eltern eine Praktikumsstelle im Krankenhaus, weil ihr die schulische Ausbildung zur biologisch-technischen Assistentin nicht gefiel. Mit 18 zog sie nach Bonn, um die Ausbildung als Krankenschwester an der Uniklinik zu absolvieren. Aber jetzt ist sie zurück in der Eifel und „bleibt definitiv hier. Die paar Jahre in der Stadt reichen mir. Hier in der Eifel kann ich auch mal für mich sein und die Ruhe genießen. Ich wäre wohl nie auf die Idee gekommen, bei einem Stadttriathlon mitzumachen“, sagt die naturverbundene Sportskanone.

Mit Laufen fing alles an

Eine Sportskanone war Franziska nicht immer. Erst in der Prüfungsphase ihrer Ausbildung zur Krankenschwester fing sie mit dem Ausdauersport an. „Mein Freund Daniel riet mir dazu, die überschüssige Energie während dieser bewegungs- armen Schreibtischzeit beim Laufen umzusetzen“, erinnert sie sich. Fahrradfahren und Schwimmen kamen später hinzu. Die Absicht, bei einem Triathlon mitzumachen, hatte Franziska da aber immer noch nicht. Erst als sie auf das Casting für das Eifel Hero Team im Tribea Gesundheitszentrum aufmerksam wurde, dachte sie sich: „Mensch, so ein Zufall! Und das bei uns hier in der Eifel. Da melde ich mich mal spontan an.“

„Ich bleibe definitiv in der Eifel!“

Die Gemünderin, die jetzt in Kall wohnt, wurde auserwählt und wird jetzt noch fitter gemacht: mit Rennrad, Laufschuhen, Neoprenanzug, individueller Trainingsplanung und Betreuung, bei Wochenendseminaren mit Theorie und Praxis und an den monatlich stattfindenden Teamtagen. Dann treffen sich Eifel Hero-Initiator Ralf Hetkamp, die Trainer Günter Gies und Joachim Sommershof sowie alle sechs Mitglieder des Eifel Hero Teams zu gemeinsamen Trainingseinheiten und gegenseitiger Motivation. Dass Schwimmen Franziskas Schwachstelle ist, betrachtet sie von der positiven Seite: „Ich sehe viel schneller eine Verbesserung als beim Laufen.“

Ein volles Programm

Franziskas positive Sicht auf die Dinge und ihre offene Herzlichkeit sind ganz sicher auch Vorteile in ihrem Beruf. Gerade bildet sie sich weiter zur Fachkrankenschwester in der Inten- sivpflege und Anästhesie. „Die Eindrücke von der Station darf ich nicht mit nach Hause nehmen. Der Sport hilft mir dabei, Stress abzubauen und auf andere Gedanken zu kommen.“

Franziska Gülden kann ganz entspannt sein - alle unterstützen sie für das Projekt Eifel Hero
Franziska Gülden kann ganz entspannt sein – alle unterstützen sie für das Projekt Eifel Hero

Der Schichtdienst ist sogar ganz günstig bei der Organisation des Trainings. Bei einem Nine-to-Five-Bürojob hätte das Outdoor-Wintertraining wegen langer und früher Dunkelheit schlechte Karten. Zurzeit stehen regelmäßige Gymnastik für den Muskelaufbau, zweimal pro Woche Schwimmen, einmal Radfahren, und Laufen, wenn es noch passt, auf dem Trainingsplan. Job, Sport, Familie, Freunde und Haushalt unter einen Hut zu bringen, ist gar nicht so einfach. Die KG Olefer Jecken und das Volleyball-Team müssen sogar ganz auf Franziska verzichten. „Es hat aber jeder Verständnis und unterstützt mich beim Eifel Hero.“ Alles andere wäre wohl auch zwecklos. ●

Text: Claudia Träger
Fotos: Ralph Sondermann

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