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Holzbausiedlung Auf der Wacholder II
Holzbausiedlung Auf der Wacholder II

Holzbau, insbesondere in Form von Fachwerkhäusern, findet man traditionell in vielen Städten und Gemeinden der Eifel vor. In Orten wie Monschau, Bad Münstereifel oder Mechernich-Kommern erliegen gerade Touristen immer wieder dem Charme der alten Holzbauweise. Der Mechernicher Stadtplaner Thomas Schiefer hat sich intensiv mit Holzhausbau in der Region befasst. Er überzeugte seinen Stadtrat, dass eine Eifeler Holzbau-Mustersiedlung in moderner Architektur angesichts des Klimawandels und des verstärkten Wunsches nach gesundem Wohnen genau in diese Zeit passt. Im Vordergrund stand für ihn, umweltpolitisch verantwortbar, langlebigen, nach- und werthaltigen Wohnraum zu schaffen. „Das Ressourcen schonende Bauen, der Klimawandel, die Reduktion von Kohlendioxid-Emissionen und die Wertschöpfung vor Ort sind prägende Faktoren für den Holzhausbau. Modernes, klimafreundliches, der Natur angepasstes Bauen steht heute im Fokus von Stadtplanung“, stellt der Fachbereichsleiter Stadtentwicklung fest.

Dennis Müller, Thomas Schiefer, Anette Köhne-Dolcinelli, Bürgermeister Dr.Schick, Peter Dierichsweiler bei der Vorstellung der Holzhausbau-Siedlung Auf der Wacholder II
Dennis Müller, Thomas Schiefer, Anette Köhne-Dolcinelli, Bürgermeister Dr.Schick, Peter Dierichsweiler bei der Vorstellung der Holzhausbau-Siedlung Auf der Wacholder II

Bereits seit August 2016 wohnt Elke Klinkhammer mit Sohn Mark in einem Holzhaus in Kall. Von außen wie von innen sieht alles wie ein konventionelles Haus aus. Warum hat sich die Familie für den Holzständerbau entschieden? „Wir haben uns zunächst gründlich informiert. Letztendlich hat uns das klimafreundliche Angebot eines hiesigen Betriebes überzeugt“, sagt Elke Klinkhammer. Sie hat bei 170 qm Wohnfläche eine monatliche Belastung von rund 30 Euro für Heizkosten. Es ist behaglich und heimelig warm. Dies ist zum einen auf das Holz, zum anderen auf die effiziente Dämmung mit holzbasiertem Material zurückzuführen. Im April wurde ausgeschachtet und im August zog Familie Klinkhammer in das Niedrigenergiehaus inklusive Garage, natürlich auch aus Holz, ein. Elektriker und Sanitärinstallateure begannen einen Tag nach dem Aufstellen des Rohbaus mit der Installation, die Fensterbauer setzten schon nach zwei Wochen die Fenster ein. Der Bau eines Holzhauses geht also auch schnell über die Bühne.

Mit dem Baugebiet Auf der Wacholder II wird regionaltypisches Bauen besonders gefördert. Hier entsteht ein Leuchtturmprojekt in einer waldreichen Region, in schönster Lage, mit der Möglichkeit, auch moderne Wohnformen auszuprobieren. „Den Bau eines Holzhauses wird sicher niemand bereuen und nachkommende Generationen werden ebenfalls davon profitieren“, sagt Frau Köhne-Dolcinelli, Leiterin des Holzkompetenzzentrums in Nettersheim. „Während die Nachfrage nach Laubhölzern im Inland und auch in der Region leider sinkt, freuen wir uns über die gute, konstante Nachfrage nach Nadelholz für Bauzwecke“, ergänzt Christoph Böltz, Leiter des Regionalforstamtes Hocheifel Zülpicher Börde „Die neue Holzbausiedlung könnte diese Nachfrage weiter beflügeln.

Holzbausiedlung Auf der Wacholder II in Mechernich
Holzbausiedlung Auf der Wacholder II in Mechernich

Die Vorteile noch einmal zusammengefasst:

– ökologische und nachhaltige Bauweise durch Ressourcen schonende Materialien
– auf Wunsch im Passivhaus- oder Niedrigenergiestandard – regionale Rohstoffe aus nachhaltiger Forstwirtschaft
– Möglichkeit von Eigenleistung
– Schall- und Wärmeschutz
– angenehmes und gesundes Wohnklima
– diffusionsoffene Bauweise
– Fehlen schädlicher Ausdünstungen von Schutz- und Lösungsmitteln
– antistatische Wirkung des unversiegelten Holzes (günstig für Allergiker)
– antibakterielle Wirkung von Kiefern- und Eichenholz
– schlankere Wände führen zu mehr Wohnfläche

Text und Fotos: Elmar Neumann

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