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Keine Scheu vor Matsch! E-Mountainbike sind voll geländetauglich.
Ein E-Mountainbike kennt keine schlechte Wegstrecke.

Monschauer Land/Hohes Venn.

Unsere Premiere auf E-Bikes hatten wir letztens schon – wir berichteten. Jetzt testen wir die geländegängige Variante und lassen uns von Cube-Händler und passioniertem Radfahrer Walter Brandenburg (siehe auch http://www.fee-radladen.de) durch das deutsch-belgische Grenzgebiet zwischen Kalterherberger Land und Hohem Venn führen. Er hat uns zur Probefahrt eingeladen, weil er selbst von Technik und Einsatz der Räder mit Kraftunterstützung fasziniert ist. „Diejenigen, die von E-Bikes nichts halten, sind noch keins gefahren,“ sagt er. Kurz zur Klarstellung: E-Bikes fahren nicht allein mit Motor. Das geht gar nicht. Der Elektromotor unterstützt lediglich die Kraft der Radfahrerin und des Radfahrers in unterschiedlichen Stärken. Die Motorunterstützung verabschiedet sich ab 25 Stundenkilometern langsam, bis bei 27 nichts mehr nachkommt.

Uphill mit Tempo 25

Die unauffällig mit einem Bosch-Antrieb (Performance Line CX) ausgestatteten CUBE-Mountainbikes StereoHybrid 140 (Full Suspension) und Access Hybrid (Hardtail, Damenmodell) sind robuste Maschinen. Damit können wir uns am Berg und im Wald sehen lassen. Kenner durchschauen natürlich sofort, wo der Hase lang läuft bzw. der Radler her fährt. Spätestens dann, wenn er mit Tempo 25 lächelnd den Berg raufkurbelt. Ganz leise zu hören ist der Extraantrieb auch. Das ist aber längst nicht so laut wie das Hecheln bei 12% Steigung ohne Unterstützung.

Hier streikt das E-Mountainbike: Ein Abstecher zu Fuß
Ein Abstecher zu Fuß: Kreuz im Venn

Gleich nach dem Start in Kalterherberg testen wir die vier Fahrmodi Eco, Tour, eMTB und Turbo. ‚Eco‘ unterstützt den Tritt aufs Pedal mit 50 Prozent, ‚Tour‘ mit 120 Prozent. Da gewinnt man schnell an Fahrt. Sehr, sehr sportlich ist der Antritt in der Turbo-Variante: 300 Prozent der eigenen Kraft werden oben drauf gepackt. Ich habe auf der Flachetappe das Gefühl, die Pferde gehen mit mir durch. 75 Newtonmeter Drehmoment bei 250 Watt schlagen zu. Das muss jetzt nicht sein. Der eMTB-Modus variiert zwischen den Fahrmodi Tour und Turbo und verstärkt die Eigenleistung dynamisch zwischen 120 und 300 Prozent, wie’s gerade gebraucht wird. Das passt also immer. Und die geschmeidige 11-Gang-Schaltung ist schließlich auch noch da.

Kölsch Kier und Kreuz im Venn

Über Gut Heistert geht’s ins Perlenbach-, später ins Fuhrtsbachtal. Zurück am Perlenbach, am Wanderweg zwischen der Höfener Mühle und Gut Heistert, halten wir am neuen Walderlebnisparcours „Kölsch Kier“. Hier laden u.a. Kletternetze, Baumstammwippe, Hörtrichter, Balancier-Parcours und weitere fantasievolle Angebote nicht nur Kinder zum Naturerlebnis ein. An der Höfener Mühle vorbei fahren wir über Kalterherberg weiter nach Küchelscheid. Wir nehmen Kurs auf das Kreuz im Venn und machen noch einen Abstecher zum Schwarzen See. 32 Kilometer stehen am Ende der Tour auf dem Tacho. Ich habe nur ein Fünftel der Akku-Kapaziät gebraucht. „Strom für unter 5 Cent“, sagt Walter Brandenburg. „Eine volle Ladung kostet derzeit rund 13 Cent“. Er versichert, dass sich niemand Sorgen um ein zu frühes Schlappmachen des Akkus mit einer Kapazität von 500 Wattstunden machen muss. Wie groß dessen Reichweite ist, hängt natürlich von vielen Faktoren ab, z.B. Fahrmodus, Bergauf-Anteil, Gewicht das Fahrers. Generell gilt aber: „Der Akku hält normale Touren ganz bestimmt länger aus als der untrainierte Popo.“

Pause am Walderlebnisparcours Kölsch Kier - auch ein E-Mountainbike fährt nicht von allein.
Pause muss sein – auch bei einer E-Mountainbike-Tour, hier am Walderlebnisparcours Kölsch Kier.

Bei unserer kurzen Probetour werden auch weitere Hightech-Komponenten wie die hydraulischen Scheibenbremsen, Luftfedergabel oder die Remote-Teleskopsattelstütze nicht wirklich gefordert. Ein anderes Mal dann. Bis dahin hat das Rad vielleicht auch einen Schalter gegen Muffensausen bei steilen Abfahrten. ●

Fotos: Ralph Sondermann
Text: Claudia Träger

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