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Ohne Moos nix los: Unterschiedlichste natürliche Werkstoffe werden vielfältigst verarbeitet.

Familie Müller aus Marmagen bietet den Drei Heiligen Königen jedes Jahr eine beeindruckende Landschaft für ihre Reise zum Jesuskind

Marmagen 

Das neue Jahr hat begonnen. Ganz schön spannend. Denn so wirklich wissen wir nicht, was alles auf uns zukommen wird. Es steht sozusagen in den Sternen. Wie auch der Weg zur Krippe in den Sternen stand. Drei Weise aus dem Morgenland haben das Licht der Sterne gedeutet und den Weg zum Jesuskind gefunden. Sie sind angekommen. Und diese Ankunft feiern wir am Dreikönigstag am 6. Januar. Familie Müller aus Marmagen hat diesem Ereignis ein besonders schönes Denkmal gesetzt. Seit über fünf Jahren ziert von der Adventszeit bis zu Maria Lichtmess im Februar eine riesige Krippenlandschaft aus
Hügeln, Wegen und natürlich selbstgebauten Krippenhäusern den Wintergarten der Müllers.

Hiermit fing alles an: Nachbau eines Alpenhofs als Krippe

Die Liebe zum Detail

Wieviel Arbeit, Präzision und Kreativität hinter dem Aufbau der naturgetreuen Landschaft steckt, lässt sich nur erahnen. Doch Hildegard Müller verrät: „In den ersten Jahren haben wir schon sehr lange für den Aufbau gebraucht. Mittlerweile haben wir den Dreh raus und brauchen ungefähr eine Woche, bis alles an Ort und Stelle ist.“ Geschicklichkeit und Improvisationstalent sind dabei gefragt. Wenn die Unterkonstruktion aus Tischen, Kisten, Bügelbrettern und was sonst noch so im Haus zu finden ist, steht und garantiert nichts mehr wackelt, geht es an das Verlegen des Stroms. Jedes einzelne der elf Gebäude ist
beleuchtet. Hinzu kommen kleine Feuerstellen, Laternen und Bachläufe mit fließendem Wasser. Doch von all dem Kabelsalat ist am Ende nichts mehr zu sehen. Grünes Moos, verschnörkelte Wurzeln, verschiedene Tiere und Figuren bieten den Krippenhäusern
im alpenländischen Stil eine bezaubernde Umgebung.

 

Besucher herzlich willkommen

Liebe zum Detail: Storchenfamilie

Die Liebe zum Detail verrät, dass die Müllers hier eine große Leidenschaft hegen. „Als ich im Jahr 2005 einen Krippenbaukurs belegte und meine erste eigene Krippe fertiggestellt hatte, hat mich das Fieber nicht mehr losgelassen und so kam jedes Jahr eine weitere Krippe dazu“, berichtet Paul Müller. Einige Bauwerke hat er bereits an seine Söhne verschenkt. Schließlich ist der Wintergarten der Familie räumlich begrenzt. Doch Zu schauer haben genügend Platz, sich die Landschaft in Augenhöhe anzusehen und die Blicke in aller Ruhe über die liebevoll aufgebauten Szenerien schweifen zu lassen. Dieses Angebot wird auch tüchtig genutzt. „Wir bekommen oft Besuch von Senioren, Wandergruppen, Familien oder dem Kindergarten. Gerade ältere Menschen und Kinder verlieren sich gerne in den dargestellten Szenen und entdecken die vielen kleinen Details,
die überall versteckt sind. Bei einer Tasse Glühwein oder Kakao können sich die Besucher austauschen, wobei die Gespräche oft auf vergangene Zeiten kommen. Meistens lese ich auch eine kleine Geschichte vor. So herrscht immer eine besinnliche Stimmung“, erzählt Hildegard Müller.

Paul und Hildegard Müller

Kein Wunder, dass sich die drei Weisen aus dem Morgenland gerne durch diese liebevoll aufgebaute Landschaft auf den Weg zum Jesuskind in der Hauptkrippe machen. Und auch wenn ihre Reise am 6. Januar zu Ende ist – nächstes Jahr machen sie sich wieder auf den Weg und beginnen ihre Reise von vorn.

Fotos: Ralph Sondermann
Text: Janina Schäfer

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