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Ein Mann, ein Wort – Dieter Zausch befreit seine Heimat Kall ehrenamtlich von Müll

Auf Gründonnerstag ist es nun genau zehn Jahre her, dass sich ein Bürger Kalls auf seinem Weg durch das Industriegebiet 1 zum wiederholten Male über die vorherrschende Verschmutzung von Straßen und Wegen ärgerte. Als er just auf einen ihm gut bekannten Ortspolizisten traf, machte er seinem Unmut Luft und forderte: „Gib mir eine Müllzange und eine Tüte, dann räume ich hier auf!“
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Noch am gleichen Tag klingelte bei Dieter Zausch das Telefon und ein Mitarbeiter der Gemeinde teilte mit, dass die angeforderten Arbeitsmittel auf dem Bauhof für ihn bereitständen. Umgehend machte sich Zausch auf den Weg, holte sich die Geräte ab und sorgte wie angekündigt für Sauberkeit. Von nun an wollte er diese Arbeit regelmäßig verrichten. Aber hätte wirklich jemand daran gedacht, dass der damals 58-Jährige Wort halten könnte? Er konnte und tat es!
Seit jenem Tag unternimmt Dieter Zausch beinahe täglich seinen Rundgang von der Tanzbergstraße über die Hüttenstraße, den Bauhof und ins Industriegebiet 1. Nur Krankheit und widrige Witterungsverhältnisse vermochten ihn von seiner Aufgabe abzuhalten. „Ich nehme diese Sache sehr ernst und sie tut mir wirklich gut“, erklärt der in Hessen aufgewachsene Mann, der in Kall seit 1969 seine zweite Heimat gefunden hat. „Seit ich regelmäßig unterwegs bin, fühle ich mich vitaler und beweglicher. Außerdem treffe ich immer viele Menschen, komme mit ihnen ins Gespräch. Hier in Kall kennt man mich ja.“
Dann verrät der rüstige Rentner, dass er zum krönenden Abschluss an seine bis heute unentgeltliche, tägliche Arbeit immer auf einen Kaffee und etwas Gebäck bei einem Anwohner in der Hüttenstraße eingeladen wird: „Da freue ich mich drüber, das ist immer sehr familiär.“ Auf die Frage, ob er auch künftig in Kall für Sauberkeit sorgen möchte, antwortete Dieter Zausch: „Aber sicher, wenn mich die Gemeinde weiterhin so toll dabei unterstützt, warum nicht? Und ich werde wohl auch noch das Wohngebiet auf dem Fels dazu nehmen, denn mittlerweile bin ich vom Tanzberg hierher gezogen. Das bietet sich einfach an.“
Die zusätzliche Unterstützung der Gemeinde, von der Dieter Zausch spricht, ist einerseits die Bereitstellung eines großen Müllbehälters, so dass die Entsorgung des gesammelten Abfalls gewährleistet ist, andererseits ist nur ein Anruf beim Bauhof nötig, falls doch einmal helfende Hände benötigt werden.
Kall sagt: „Danke!“

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