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Ilka Vogel im Einsatz für den Segelclub Bonn e.V.
Voller Einsatz für den Segelclub Bonn e.V.: Ilka Vogel im Trapez der Dyas

Rurberg. Ansegeln des SCB am Rursee. Neptun scheint gemeinsame Sache mit Petrus gemacht zu haben. Wolkenloser Himmel, sommerliche Temperaturen und mit dem Startschuss auf dem Wasser kommt der Wind. Hildegard Schorm, 1. Vorsitzende des Segelclub Bonn e.V. Revier Rursee (SCB), gibt den FreundInnen der steifen Brise die besten Wünsche für die neue Segelsaison mit auf den Weg: „Gut Wind und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!“ Aus dem Seemännischen übersetzt: Viel Glück!

Ein Verein aus Bonn am Rursee? Das stimmt nur so halb: Heimathafen des SCB ist Rurberg, aber seine Wurzeln hat er eben in Bonn. Der Verein ist vor mehr als 40 Jahren aus der Betriebssportgruppe des Bundesministeriums der Verteidigung hervorgegangen. Der Rursee mit einer Wasserfläche von 783 Hektar war das einzige, relativ nah gelegene Segelrevier, das den Vorstellungen entsprach. Kein Wunder! Mitten im Nationalpark Eifel windet sich die Talsperre auf 12 Kilometern Länge durch die Ursprünglichkeit der Eifeler Landschaft. In dieser tollen Kulisse befindet sich am Rande von Rurberg die schwimmen- de Steganlage des SCB mit 48 Liegeplätzen. Gäste können auch einen Gastliegeplatz bekommen. Am Steg sind fast alle Bootstypen zwischen 5 und 7 Metern Länge vertreten – von gemütlichen Fahrtenschiffen bis hin zu Regattabooten.

Hilfe beim Wiedereinstieg bis zur Kaufberatung

Der SCB ist heute natürlich für alle Interessierten offen. Die derzeit 77 Mitglieder kommen überwiegend aus der Eifel, Köln, Aachen und Bonn. Eine Segelausbildung kann man beim SCB derzeit nicht absolvieren, aber InhaberInnen des Sportbootführerscheins Binnen, denen die Praxis fehlt, bringen die aufgeschlossenen Seglerinnen und Segler am Rursee gerne wieder ins richtige Fahrwasser. „Anschluss findet jeder bei uns schnell“, sagt Hildegard Schorm, die selbst in Nettersheim wohnt. „Wir nehmen Neulinge beim Wiedereinstieg in unser schönes Hobby an die Hand, stehen mit Rat und Tat beiseite, nehmen sie mit auf unseren Booten, beraten beim Kauf von Ausrüstung bis hin zum eigenen Boot.“ Für Nicht-Bootseigner bietet der Verein für Kinder und Jugendliche 2 Optimisten, 2 Laser, eine 420er und einen Piraten, und für Erwachsene eine Varianta und eine Lis-Jolle.

Die Einheit mit Wind und Wasser erleben

„Das Segeln betreiben wir als Freizeittätigkeit mit viel Spaß und Freude, uns geht es nicht um sportliche Höchstleistungen“, beschreibt Roger Schorm den Stellenwert des Faktors Sport im SCB. „In der Natur eine Einheit mit Wind und Wasser zu bilden und Geschwindigkeit ohne Motor aufzunehmen, das ist ein geniales Gefühl.“ Während der Saison, die sich auf die Monate April beschränkt, da das Wasser im Herbst abgesenkt und im Frühjahr wieder aufgefüllt wird, können die Mitglieder an einigen gemeinsamen Unternehmungen teilnehmen. Müssen aber nicht. Der Rückzug aufs eigene Boot ist völlig in Ordnung. Die Boote ins Wasser bringen und wieder herausholen, am Steg grillen, in der Schweinebucht ankern und maritimes Feeling in der Eifel beim Sonnenbaden und Schwimmen spüren oder die fantastische Aussicht bei Rursee in Flammen genießen – dabei ist jedem selbst überlassen, ob er das in der Gemeinschaft erleben will oder nicht. Gruppenzwang besteht nicht. Wenn es danach für die Heimfahrt zu spät ist, bietet die Clubwohnung mit Schlafcouch eine günstige Übernachtungsmöglichkeit. Wer also mal wieder hart am Wind segeln, dichtholen, Rund achtern, fieren oder Seemannsgarn spinnen und mit dem Klabautermann auf Du und Du sein will, kennt jetzt die richtige Adresse. Also, Segel gehisst und Leinen los!

Der Segelclub Bonn e.V. mit seiner Steganlage im Rursee.
Die Steganlage des Segelclubs Bonn e.V. im Rursee

● Info- und Kontaktmöglichkeit https://www.segel-club-bonn.de

Text: Claudia Träger
Fotos: privat

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