Draußen fällt Schneeregen, es ist kalt und grau. „Usselswetter“ wie der Eifeler sagt. Die perfekten Voraussetzungen für einen Spiele-Nachmittag. Wir haben für Sie die neusten Spiele getestet – vielleicht ist ja etwas für Sie dabei?
Klask
von Game Factory
2 Spieler • ab 8 Jahren • circa 40 bis 55 Euro
Zwei Spieler sitzen sich an einem kleinen Holztisch gegen- über, direkt vor ihnen jeweils ein Tor in Form von runden Aussparungen in der Spielfeldoberfläche. Beide haben eine mag- netische Figur, die sie mit einem Magneten unter dem Tisch steuern. Damit muss ein kleiner Ball in das Tor des Gegners befördert werden. Aber Achtung! Bei der Verteidigung muss der Spieler gut darauf achten, nicht in sein eigenes Tor zu fallen! Sonst macht es „Klack“, auf Dänisch „Klask“, und der Punkt geht an den Gegner. Drei Mini-Magnete auf dem Spielfeld sind die andere tückische Schwierigkeit: Wer aus Versehen zwei von ihnen anzieht, schenkt dem Gegner einen Punkt. Wer zuerst sechs Punkte hat, gewinnt.
Unsere Meinung: Eine Mischung aus Tischkicker und Carrom geht schnell, macht viel Spaß, trainiert Reaktionsvermögen, Geschicklichkeit und die Lachmuskeln. Allerdings kann das Quietschen der Figuren auf dem Spielfeld mit der Zeit an den Nerven zerren. Daher ein (Glanz-) Punkt Abzug. 4 Glanzpunkte!
Kingdomino
von Pegasus Spiele
2 bis 4 Spieler • ab 8 Jahren • circa 20 bis 28 Euro
Kingdomino ist das Spiel des Jahres 2017. Es erinnert an Carcassonne und Die Siedler, funktioniert aber auch nach den Grundzügen des klassischen Domino. Jeder Spieler baut aus Plättchen, die er selbst wählt, sein Königreich um seine Burg herum. Gute Plättchen sorgen automatisch dafür, dass man beim nächsten Mal spät an die Reihe kommt – das nennt sich ausgleichende Gerechtigkeit. Die Plättchen nach Domino-Prinzip stellen verschiedene Landschaften (Wasser, Wald, Wiese usw.) dar, je mehr Kronen drauf sind, um so wertvoller sind sie. Wenn alle Plättchen verbaut sind, wird zusammengerechnet. Je mehr Landschaften der gleichen Art zusammenhängen und je mehr Kronen auf dem Gebiet sind, desto mehr Punkte gibt es.
Unsere Meinung: Eine tolle Verbindung des Klassikers mit den beliebten Strategiespielen. Das Spiel dauert außerdem nicht zu lange und während die anderen Spieler dran sind, bleibt einem Zeit, um seine nächsten Spielzüge zu planen. Unsere Bewertung: 5 Glanzpunkte!
IceCool
von Amigo
2 bis 4 Spieler • ab 6 Jahren • circa 20 bis 30 Euro
Dieses Spiel ist zum Kinderspiel des Jahres 2017 gekürt worden. Besonders praktisch: Das Spielfeld besteht aus dem Spiel- karton selbst und weiteren beiliegenden Schachteln. Aneinander gestellt ergeben sie fünf Schulräume, die durch kleine Tore verbunden sind. Die Spielfiguren sind Schüler-Pinguine, die den Unterricht schwänzen, der Schulhausmeister will sie erwischen. Pro Runde übernimmt einer der Spieler die Haus- meister-Rolle, die drei anderen sind die Pennäler auf Abwegen. Durch Schnippen mit Daumen und Zeigefinger müssen die Spieler versuchen, ihre kleinen Steh-Auf-Pinguine durch die „Ice-School“ schlittern zu lassen: entweder um mit „Torschuss“ Punktekarten zu sammeln oder um als Hausmeister die Schü- lerausweise einzuziehen. Die Runde ist zu Ende, wenn alle Tore von einem Spieler durchquert worden sind oder der Hausmeister alle Spieler gefangen hat. Das Ganze geht so lange, bis jeder einmal Hausmeister war. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt.
Unsere Meinung: Das Spiel ist perfekt für Kinder, weil sie nicht still am Tisch sitzen müssen, sondern sich auch um die Pinguin-Schule herum bewegen, um die beste Position zum Schnippen einzunehmen. Das große Spielfeld ist detailreich dargestellt und lässt sich schnell auf- und abbauen. Und Pinguine findet schließlich jeder süß. Wir sagen: 5 Glanzpunkte!
Mysterium
von Libellud
2 bis 7 Spieler • ab 10 Jahre • circa 33 bis 40 Euro
Das Spiel benötigt etwas an Vorbereitungszeit, die sich absolut lohnt! Der Spielablauf erinnert an Cluedo und Dixit. Wie bei Cluedo muss auch bei Mysterium ein Mord aufgeklärt werden. Die Spieler, allesamt Spiritisten, müssen als Team herausfinden, wer an welchem Ort im alten Schloss mit welcher Waffe die Tat begangen haben könnte. Ihnen steht der Geist des Ermordeten zur Seite und versorgt sie mit Hinweisen – in Form von Bildkarten, auf denen etwas abgebildet ist, was sie in der ersten Runde zur richtigen Person, in der zweiten an den richtigen Ort und in der dritten zur richtigen Waffe leiten kann. Aber nur dann, wenn sie die Hinweise des Geistes auch richtig deuten! Nach jeder Runde wird eine Uhr eine Stunde vorgestellt. Wenn die Zeiger auf sieben zeigen, ist das Spiel vorbei und das Team hat verloren. Wenn jedoch alle Spieler drei Tat-Karten zusammen haben, kann in der letzten Runde durch weitere Hinweise der Mörder ermittelt werden.
Unsere Meinung: Ein tolles Krimi-Spiel mit sehr schön künstlerisch gestalteten Spielkarten, Sichtschirm für den Geist und weiteren Accessoires. Besonders spannend wird es, wenn man dazu die gruselige Musik der passenden Spotify-Playlist im Hintergrund laufen lässt.
Text: Michelle Olion
Fotos: Ralph Sondermann
