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In einem Atemzug wird Zülpich mit den Metropolen der Welt genannt: Auf der Tour durch Europa machen weltbekannte Größen des Musikbusiness Station am Eifelrand. Auf dem Tourplakat ist dann zu lesen: Madrid, Rom, München, Zülpich, Berlin, Stockholm als Reihenfolge der Konzerte. Was macht den Liveproberaum so besonders, dass Stars wie Frank Gambale, Richie Kotzen, Jennifer Batten, Marco Mendoza oder Dennis Chamber hier Station machen? „Die Musiker sind hellauf begeistert, wenn sie den Proberaum das erste Mal betreten“, erklärt Dieter Lehser, der 2009 die Idee hatte und und zusammen mit Elmar Klösgen und Bernd Fröhlich angefangen hat, den Proberaum zu bauen. „Wir sind selbst Musiker und wissen, was Musiker von einem Musikclub erwarten“, führt Dieter Lehser weiter aus. Deshalb haben sie in kompletter Eigenregie den Raum so konstruiert, dass der Sound perfekt ist, die Bühne groß genug und das Ambiente einladend ist. „Ich liebe diesen Moment, wenn neue Künstler aus Übersee das erste Mal den Raum betreten und sofort die Atmosphäre spüren, die hier vorherrscht“, freut sich Lehser.
Liveprobenraum_Zülpich_PanoramabildNur 150 Personen passen in den Raum und so ist jedes Konzert so etwas wie ein Exklusiv-Auftritt für VIPs. Die Künstler schätzen das deutsche Publikum, das laut ihren Aussagen viel aufmerksamer ist als das heimische in den Vereinigten Staaten. Im Gegenzug ist es für viele Besucher das absolute Highlight, später am Abend mit den Künstlern an der Theke zu stehen und den wilden Geschichten vergangener Jahre im Rock´n´Roll-Geschäft zu lauschen. „Wir hatten das nicht geplant, dass wir solche Größen hier nach Zülpich holen. Irgendwann bekam ich unerwartet eine Anfrage des Grammygewinners Jeff Lorber, der eine Auftrittsmöglichkeit für ein abgesagtes Konzert suchte“, erinnert sich Dieter Lehser zurück, der zusammen mit seinen Brüdern Rainer und Bruno Lehser, Stephi Stillger und Rüdiger Schmeling zu den Gründungsmitgliedern gehört (siehe Foto oben, Mitte).
Schnell ist aus dem Liveproberaum ein eingetragener Verein geworden. Alle 24 Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. Außerdem gibt es Fördermitglieder, die keine Tickets zu reservieren brauchen und vergünstigten Eintritt haben. „Wir arbeiten kostendeckend und wenn das Geld nicht ausreicht, legen wir zusammen für die Gage der Musiker“, erklärt Musikliebhaber Dieter Lehser. Leider sind nicht alle Konzerte gut besucht und so brachte es ein Besucher auf dem Punkt, indem er bei einem Frank Gambale Konzert vor 35 Zuschauern kopfschüttelnd sagte: „Wenn die Leute da draußen wüssten, was hier geboten wird – die Bude würde platzen!“ Daher bleibt zu hoffen, dass der Liveproberaum das mediale Aufsehen erhält, das er verdient und mehr Musikliebhaber den Weg nach Zülpich finden, um unvergessliche Konzertabende zu erleben. Informationen und Termine: www.liveproberaum.de

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