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Hans Reiff ist dem einen oder anderen sicherlich persönlich oder aus der Presse bekannt. Schließlich sitzt er seit 1980 für die FDP im Kreistag – lange Jahre schon als Fraktionsvorsitzender – und kümmert sich von dort aus um die Geschicke unserer Region. Seit nunmehr einem Jahr hat er einen weiteren politischen Posten: Hans Reiff ist auch noch Mitglied des Gemeinderates in Kall. Denn seit dieser Zeit ist er Ortsvorsteher für die drei Dörfer Scheven, Dottel und Wallenthal sowie für den Siedlungspunkt Wallenthaler Höhe. Dieses Ehrenamt hatte 15 Jahre lang sein Freund Siegfried Schäfer inne, der nach 25-jähriger Ratsarbeit nicht mehr kandidieren wollte. Da traf es sich gut, dass Hans Reiff pensioniert wurde und nun Zeit für neue Aufgaben hatte. „Fakt ist, mehr Freizeit als in meinem aktiven Arbeitsleben habe ich nicht. Aber ich kann morgens die Zeitung lesen und brauche nicht mehr hunderte von Kilometern durch die Republik zu fahren. In den vergangenen 25 Jahren habe ich nämlich eine Woche hier im Westen verbracht und in der anderen Woche im Osten Deutschlands gelebt und gearbeitet“, erzählt Hans Reiff. Als leitender Angestellter einer Siegburger Holzhandlung war er für sieben Filialen im Osten und Westen Deutschlands zuständig. „In dieser Zeit habe ich gelernt, weit im Voraus zu planen, Termine in den Filialen und für meine politische Arbeit festzulegen und einzuhalten. Das kommt mir nun zugute, wenn ich z.B. drei Martinszüge besuche, zu drei Bürgerversammlungen einlade und auch alle anderen Termine und Aktionen für drei Dörfer koordiniere“, so Hans Reiff.
Ein Ortsvorsteher mit Zeit, Erfahrung und Ideen bringt so einiges in Schwung: in Scheven – ca. 540 Einwohner – wurde z.B. eine „Grünkolonne“ gebildet. Das sind acht Männer, davon sieben Rentner, die sich alle 14 Tage treffen, um irgendwo im Dorf die Grünflächen zu pflegen. So wird das Schevener Wäldchen wieder instand gesetzt, die Beete um den Dorfsaal und auf dem Friedhof gepflegt. In Dottel und Wallenthal – jeweils um die 180 Einwohner – kümmern sich inzwischen Einzelpersonen um die Grünflächen. Geplant ist, in jedem Dorf zweimal pro Jahr eine größere Aktion durchzuführen: z.B. in Wallenthal den alten Pütz zu sanieren und in Dottel das „Wäldchen“ in Ordnung zu bringen. „Wir Ehrenamtler springen da ein, wo die Gemeinde keine Zeit mehr investieren kann“, erklärt Hans Reiff. „Eine andere Gruppe entwickelt Ideen, die Dörfer auch zukünftig attraktiv zu gestalten und lebendig zu halten. So denken wir beispielsweise darüber nach, bezahlbaren Wohnraum für junge Leute zu schaffen. Und wir möchten auch Wege finden, ältere Bewohner im Dorf zu halten, die ihre großen Häuser und ihre Gärten nicht mehr bewirtschaften können.“
Hans-Reiff_RundbriefWichtig ist es dem Ortsvorsteher, alle interessierten Bewohner einzubinden und zu informieren. Deshalb hat er einen Rundbrief mit allen wichtigen Vorhaben, Planungen und Neuigkeiten herausgegeben. Darüber hinaus gibt es einen Jahresplan mit allen Terminen und Veranstaltungen. Jeder, der sich engagieren kann und möchte, ist damit informiert und kann teilnehmen. „Die drei Dörfer sind sehr lebendig, die Menschen nehmen Anteil und bringen sich ein“, freut sich Hans Reiff. Über mangelnde Hilfe kann er nicht klagen und freut sich über so viel Engagement. Übrigens gibt es in den drei Dörfern 15 verschiedene Vereine, Organisationen und kirchliche Gremien. Viele Bewohner sind auch dabei mehrfach aktiv. Ein sicheres Zeichen dafür, dass man gerne in Scheven, Dottel, Wallenthal und Wallenthaler Höhe wohnt und dort auch bleiben möchte.
Hans Reiff, Ortsvorsteher, Kall-Scheven, Tel.: 02441 | 15 42, reiff@hans-reiff.de
Text & Fotos: Glanzpunkt Eifel-Mitarbeiterin Regine Grümmer

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