Der Imkerverein Monschauer Land bietet für seine Mitglieder Erfahrungsaustausch und Fortbildungen an. Daneben bemüht sich der Verein, auch junge Leute für die Imkerei zu gewinnen, um so den Fortbestand der Imkerei als Hobby in seinem Einzugsbereich zu sichern. Treffpunkt für viele Veranstaltungen der Imker ist das Lokal Küpper in Widdau. Was zeichnet die Imkerei aus und welchen Stellenwert hat sie für die Pflanzenwelt in der freien Natur?
Viele Pflanzen sind insektenbestäubend. Unter den Insekten übernimmt vorwiegend die Biene die Bestäubung dieser Pflanzen. Als Gegenleistung dafür bieten die Pflanzen Nektar und Pollen an. Als staatenbildendes Insekt legen die Bienen in Hohlräumen von Bäumen Wabenhäuser an. Hier sammeln sie Vorräte für die Winterzeit. Die Imker betreiben heute vorwiegend Magazin-Imkerei. Bienenvölker finden sich fast nur noch in Magazinen, selten ziehen Teile eines Volkes aus und suchen sich ein neues Quartier in der freien Natur. Die Arbeitsbienen leben nur etwa sechs Wochen. In dieser Zeit haben sie streng geregelte Aufgaben im Volk zu erfüllen, wie Babysitter, Amme, Wachsproduzent, Baumeister, Maurer, Klimaspezialist, Wächter oder Putzfrau in der ersten Lebenshälfte. Später übernehmen sie noch Aufgaben als Aufklärer und Transportflieger. Für die Fortpflanzung sind allein die Königin und die Drohnen zuständig. Die Drohnen sterben nach der Begattung. Die Königin kann bis zu fünf Jahre alt werden. Bei den Arbeitsbienen, die im Spätsommer das Licht der Welt erblicken, liegt die Lebenserwartung höher als sechs Wochen.
Gerd Maaßen ist Vorsitzender der Imker im Monschauer Land. Er betreibt selbst mit Leidenschaft eine eigene Imkerei. Seine Magazine stehen etwas versteckt an einem Waldrand im Rurtal in der Nähe von Dedenborn. Neun Völker hält er dort. Wer sich im Frühjahr und Sommer den Magazinen nähert, gerät ins Staunen, welche Betriebsamkeit hier herrscht. Im unteren Teil der Magazine halten sich die Völker mit der Königin auf. Im oberen Teil befinden sich die Waben für den Honig. Die umliegenden Wiesen mit ihren verstreut in der Landschaft stehenden Obstbäumen liefern für die Bienen in dieser Zeit ein hervorragendes Betätigungsfeld. Anfangs stehen die Kirschblüten bei den Bienen hoch im Kurs. Die Apfelblüte löst später die Kirschblüte ab. So zieht sich dauerndes Blühen hin bis in den Sommer. Ständig schwärmen Bienen aus auf der Suche nach neuer Nahrung oder kommen mit Nektar und Pollen zu den Magazinen zurück. Das Schwirren der Flügel beim An- und Abflug verebbt nie. Aus nächster Nähe ist auch der Inhalt der Magazine für feine Nasen wahrnehmbar.
Damit nun die Honigernte ihren gewünschten Verlauf nimmt, die Völker genügend Lebensgrundlage für die nächste Winterzeit haben und frei von Krankheiten bleiben, muss der Imker regelmäßig nach dem Rechten sehen. Dieser Aufgabe widmet sich Gerd Maaßen mit Herz und Seele schon seit Jahren. Das gilt auch für seine Kollegen im Imkerverein. An die fünfzig Imker betreuen im Monschauer Land und am Rande des Hohen Venns über dreihundert Völker. Sie betreiben damit nicht nur mit viel Freude ein schönes Hobby. Mit der Imkerei leisten sie einen nicht unerheblichen Beitrag zu einer intakten Natur in der Nordeifel. Damit dies auch so bleibt, ist der Verein ständig bestrebt, die eigenen Reihen mit jungen Leuten aufzufüllen, die diese schönen Aufgaben für kommende Generationen erhalten.
Fotos & Text: Franz Mertens
