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In der vergangenen Ausgabe von Glanzpunkt Eifel haben wir ein wunderbares Hobby für die Eifel vorgestellt: Geocaching.  Jetzt hat sich unser Cache-Experte Elmar Neumann aufgemacht, um einen besonderen Cache rund um Satzvey zu machen. Er möchte damit unsere Leser begeistern, sich direkt mit unserem Magazin in der Hand aufzumachen und diesen Cache selbst zu erleben. Lesen Sie hier seinen Bericht und die Anleitung:
Heute hat mein Team sich für einen kurzen Multi über 3 km rund um Burg Satzvey entschieden. Im Gegensatz zum „Tradi“, einem traditionellen Geocache mit Angabe der Koordinaten vom Ort des Versteckes, besteht unsere heutige Aufgabe darin, einen Multicache mit mehreren Wegpunkten zu finden. Der Owner versichert, dass Wege bzw. Pfade nicht verlassen werden müssen, außer ca. 10m am Finale. Unser Cachemobil bringt uns entsprechend den Angaben im Listing zum kostenlosen Parkplatz in der Nähe der ersten Koordinate  N 50° 37.150 E 006° 42.700.  Ich suche mit meinem Team, unauffällig, wie dies Cacher sein sollten, den Wegpunkt 1, ein Kriegerdenkmal. Die Anzahl der Zeilen=N haben wir notiert, bevor wir den nächsten Wegpunkt mit der Koordinate N 50° 37.248 E 006° 42.498 anpeilen. Wir kommen der Burg näher und stehen auf der Brücke über den Mühlenbach beim Brückenheiligen Nepomuk. Seine Hausnummer ist O (obere Zahl) und U (untere Zahl). Wir bilden die Quersumme aus diesen beiden Zahlen. Wir notieren die Zahl=Q.

Eingang-Burg-SatzveySatzvey ist ein kleiner, romantischer, verschlafener Ort, der weit über die Landesgrenzen hinaus durch eine der schönsten Wasserburgen des Rheinlands Bedeutung erlangt hat. Die ersten urkundlichen Erwähnungen stammen von 1396, vermutet wird aber, dass die Grundmauern des Burghauses noch älter sind.  Wir kommen auf dem Weg zum Wegpunkt 5, Koordinate: N 50° 37.F, E 006° 42.(Q+20) * N an den Eingang der wirklich traumhaften Wasserburg. Das Tor zur Burg, der Wegpunkt 3, wird durch Löwen bewacht. Wir nehmen die Anzahl der Löwen auf und notieren diese Zahl als L. Wir treten durch das Tor und fühlen uns in das Mittelalter zurückversetzt. Man wird von der Atmosphäre eingefangen, wenn man durch die Höfe gehend dann den grossen Wassergraben entlang der Burg umrundet. An dem Seitentor gehen wir wieder aus dem Burggelände zu Wegpunkt 4, dem geistlichen Ortsmittelpunkt, zu alten Steinkreuzen. Ihre Anzahl notieren wir als K. Ganz in der Nähe ist auch vermerkt wann Bürgermeister Groven im Jahr=J starb. Bei den Steinkreuzen können im Laufe der Zeit auch Ausbesserungen mit anderen Materialien erfolgt sein. Es bleiben aber Steinkreuze.
Es-muß-gerechnet-werdenAngekommen an der vermeintlichen Fundstelle, Wegpunkt 5 an einer Wegekreuzung, müssen wir uns gedulden, bevor wir das Terrain absuchen können. Einige Muggel, so nennen Cacher die Personen, die nicht wissen, was wir hier wollen, müssen wir noch vorbeilassen. Wir miemen Touristen, tun so, als ob wir Fotos von uns und der Gegend machen. Der letzte Muggel ist außer Sichtweite und wir finden die Jahreszahl: X.Y.1YXZ . Die Daten werden notiert und in unsere Navigationsgeräte, Smartphone oder GPS-Empfänger die Zielkoordinaten des Wegpunktes 6: N 50° 36.YZX E 006° 42.Z(J-2*L-1800) eingebaut. Nachdem wir uns auf einen Weg entsprechend der vermeintlich richtig eingegeben Daten festgelegt haben, führt uns ein größerer Pfad hinunter aus dem dichteren Baumgebiet entlang der Wiese zu dem angeblichen Koordinaten-Ziel. Man soll und muss hier besonders vorsichtig sein. Und wenn wir richtig sind, befinden wir uns an der Stelle wo der Lokführer erkennt, wie weit er auf dieser Strecke schon gefahren ist. Von den zwei Zahlen auf dem Hinweisschild nehmen wir die untere Zahl, addieren die Zahl 2 hinzu und notieren uns die so ermittelte Zahl=H. Und jetzt haben wir das Ziel vor uns. Wir brauchen nur die ermittelten Zahlen anstelle der folgenden Buchstaben zu setzen: N 50° 36.(M*2)+(H*3)+2*K*H*H, E 006° 42.L*F. Jetzt aber hurtig los, vorsichtig über die Straße auf einen Waldweg. Dieser gabelt sich, und so wird hier noch ein letztes Mal die Richtung gecheckt. Durch die Stille hören wir intensive Geräusche von knackendem Holz. In diesem Moment rennt in 150 m Entfernung eine Rotte Wildschweine angeführt von der Bache mit ihren Jungen. Lediglich eins der größeren Tiere bleibt stehen, bevor es dann doch ebenfalls flüchtet. Nach wenigen Metern ab der Weggabelung erreichen wir das Finale und loggen uns mit Datum, Uhrzeit,  GPE-Cachername und dem Dank an das Owner Team ein.

Bäume-lagen-schon-mal-etwas-im-WegDem Team „Eifelwanderung“ verdanken wir diesen wunderbaren Cache, in Reminiszens an den Absturz einer Bundeswehr-Maschine vom Typ Starfighter Lookheed F=104 im Jahr 1976. Das Finale befindet sich an der Absturzstelle der Maschine mit der Nummer M=20+3, die in Nörvenich gestartet war. Vielen Dank an „Eifelwanderung“, dass wir diesen Cache den Lesern vorstellen durften.

Fotos & Text: Glanzpunkt Eifel-Mitarbeiter Elmar Neumann

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