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Startet natürlich auch bei seinem Heim-Triathlon in der Eifel: David Breuer aus Insul
David Breuer aus Insul startet natürlich auch bei seinem Heim-Triathlon in der Eifel

Euskirchen/Blankenheim. Lanzarote muss noch einen Tag warten. David Breuer hat sein Trainingslager auf der sonnigen und warmen Insel verschoben, um in der winterlichen Eifel vor rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreissparkasse Euskirchen von seiner großen Leidenschaft zu erzählen: Triathlon. Die Sportart, die die drei beliebtesten Ausdauersportarten vereint, ist nicht sein Hobby, sondern sein Beruf. Der 27-Jährige aus Insul ist Profi-Triathlet. Er schwimmt, fährt Rad und läuft, um Geld zu verdienen. Am 29. Juni nimmt er am Eifel Hero Triathlon in Blankenheim teil. Dann allerdings für die Ehre: „Die Eifel ist meine Heimat, ich habe hier viele Freunde, ich liebe die Natur und hier hat meine Triathlon-Laufbahn ihren Anfang genommen.“ Klar, dass er bei der Premiere des Sportevents am Freilinger See am Start stehen muss.

Vom Hobby-Kicker zum Profi-Triathlet

Am heutigen Abend wird das Sparkassen-Publikum womöglich mit dem Triathlon-Virus infiziert. Ohnehin schon vom Projekt Triathlon in Blankenheim überzeugt, lässt sich die Kreissparkasse Euskirchen – allen voran Vorstandsvorsitzender Udo Becker – als Eifel Hero Goldsponsor gerne mitnehmen in die Welt des Ausdauer-Experten. „Wir brauchen auch oft einen langen Atem“, sagt Udo Becker lachend, „wenn wir zum Beispiel auf steigende Zinsen warten.“

Udo Becker, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Euskirchen: „Ich glaube ganz fest an das Konzept Eifel Hero Triathlon. Durch die Veranstaltung wird die Eifel noch attraktiver. Der Tourismus wird profitieren, denn die Zuschauerinnen und Zuschauer bleiben auch mehrere Tage. Das wiederum strahlt beispielsweise auf den Einzelhandel aus. Die zusätzlichen Einnahmen kommen letztlich der ganzen Region zu Gute.“

Alle für den Eifel Hero Triathlon: Ralf Hetkamp, Cora Hetkamp, David Breuer, Udo Becker und Jörg Brang
Ralf Hetkamp, Cora Hetkamp, David Breuer, Udo Becker und Jörg Brang vereint die Begeisterung für den Eifel Hero Triathlon

Für eine Profi-Karriere ist es aber zu spät. David Breuer – in Fachkreisen auch unter #rocketdave bekannt – hat sich familiär vorbelastet schon im Alter von 13 Jahren auf Triathlon spezialisiert. „Wie wohl fast jeder Junge aus einem Eifeldorf spielte ich zunächst Fußball. Aber meine Mannschaft verlor immer öfter, das machte mir keinen Spaß mehr. Dann habe ich einfach mit meinem Vater zusammen trainiert. Noch nicht systematisch, einfach nur weniger als er“, erzählt er. Das änderte sich mit der Möglichkeit, auf ein Sportinternat in Saarbrücken zu wechseln. Denn sonst hätte David vor der Entscheidung gestanden: Schule oder Sport? Mit professioneller Unterstützung und strategischer Planung schwamm, fuhr und lief er sich nun in die Triathlon-Elite.

Ohne Schmerzen geht es nicht

Ein richtungsweisendes Erlebnis war für David, als er seinen Vater zum Ironman Hawaii begleitete, zum ältesten Wettkampf über die Langdistanz: 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 km Radfahren und 42,195 km Laufen. „Wenn ich diese Zahlen so sehe, glaube ich immer noch kaum, dass man das schaffen kann“, sagt David. Schafft er aber – und zwar sehr schnell: Im vergangenen Jahr in Barcelona brauchte er 8 Stunden und 29 Minuten für die Ironman-Distanz. „Da geht viel über die Wettkampf-Atmosphäre und den Kopf.“ Auch immer dabei: der Schmerz, wenn es ans Eingemachte geht. Da kann man noch so viel trainieren. Für David bedeutet das 30 Stunden pro Woche Schwimmen, Radfahren und Laufen, sowie Athletiktraining und Physiotherapie – alles in Eigenverantwortung, denn sein Trainer wohnt in Freiburg. Internet und Apps machen es möglich, dass Davids Leistungen dennoch immer überprüft und das Training angepasst werden können. Motivieren kann er sich selbst. Der Gedanke an den nächsten Wettkampf ist Ansporn genug.

„Es ist eine Lebenseinstellung, ein Lebensstil“, sagt David. Er lebt Triathlon. Davids persönliches Nahziel ist die Teilnahme am Ironman Hawaii: „Bei diesem legendären Wettkampf muss man als Profi dabei gewesen sein.“ Er weiß aber auch, dass es mit der Karriere ganz schnell vorbei sein kann: ein unglücklicher Sturz, der einen irreparablen Schaden hinterlässt, und dann war es das mit Sport zum Lebensunterhalt. Deswegen hat er einen Plan B parat: Einstieg in das Fahrradgeschäft seines Vaters.

Tipp ans Eifel Hero Team: Spaß haben!

Steht der Sieger beim Eifel Hero mit seiner Teilnahme nicht jetzt schon fest? Keineswegs. Davids Paradedisziplin ist nämlich nicht die Kurzdistanz (1000 Meter Schwimmen, 45 km Rad fahren, 10 km Laufen), sondern die Ironman Distanz. Und wer weiß schon, wer nicht auch noch heiß auf das sportliche Event in der schönen Eifel wird. Zwei Tipps gibt David den sechs Mitgliedern des Eifel Hero Teams, Bettina, Franziska, Eva, Christoph, Stefan und Jochen noch mit auf den Weg: „Nicht zu schnell anfangen und das Pulver schon früh verschießen – diesen Fehler machen viele. Aber vor allen Dingen: Spaß haben!“ Das dürfte in der schönen Umgebung nicht schwer fallen. Und dann ist da ja auch noch das Eifeler Publikum, das garantiert mit aller Kraft anfeuern wird. ●

Text: Claudia Träger
Fotos: Hermann J. Knippertz, privat

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