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Ausbildung in der Eifel
Ausbildung in der Eifel

Der Start in die Ausbildung ist ein großer Schritt für jeden Jugendlichen. Entscheidet sich ein abgehender Schüler für eine Lehre, wird ihm im Kreis Euskirchen einiges geboten. Allerdings: Die Wege sind weit, Mobilität ist nahezu ein Muss. Sobald der eigene Führerschein und ein fahrbarer Untersatz vorhanden sind, entspannt sich die Lage, jedoch steigen zunächst die Kosten für den Azubi. Michael Arth, Referatsleiter für Prüfungswesen und Ausbildungsberatung von der IHK (Industrie und Handelskammer) Aachen weiß um die Probleme. Er sagt: „Schön, wenn die Betriebe unter anderem in diesem Punkt den Azubis helfend unter die Arme greifen. Doch sehen wir in der Eifel auch, dass die Azubis nicht selten aus einem engen Umfeld um den Betrieb herum generiert werden.“ Was Vorteile birgt. Denn ein Eifeler kann in der Regel mit Eis und Schnee auf der Straße umgehen, kann die Länge der Strecken einschätzen und kennt zur Not auch alternative Schleichwege. Fahrgemeinschaften sind in der dezentralen und mit wenig öffentlichem Personennahverkehr ausgestatteten Eifel Alltag.

Ausbildungsstellen im Kreis Euskirchen
Ausbildungsstellen im Kreis Euskirchen: Die Wege sind weit

Nicole Cuvelier, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit mit Sitz in Brühl und somit für den Kreis Euskirchen zuständig, nennt aktuelle Fakten: „Gemeldete Ausbildungsstellen gibt es im laufenden Ausbildungsjahr im Kreis Euskirchen 660.“ Das laufende Ausbildungsjahr erstreckt sich immer vom 1. Oktober bis zum 30. September. „Von den 660 Stellen sind noch 210 frei“, so Cuvelier. Seit dem 1. Oktober 2016 wurden 1.389 Bewerber bei der Arbeitsagentur verzeichnet, davon suchen noch 384 eine Ausbildungsstelle. Die „Top Ten“ der Ausbildungsberufe sowie die Bewerberzahlen dafür blieben in den vergangenen zehn Jahren nahezu unverändert, berichtet Nicole Cuvelier. Bei den Jungs stehen der Beruf des Kfz-Mechatronikers ganz oben auf der Wunschliste ebenso wie der Einzelhandels- und der Industriekaufmann, gefolgt von Fachinformatiker, Verkäufer, Tischler und Maschinen- und Anlagenführer. Die Mädels bevorzugen Berufe wie Kauffrau/Büromanagement, Einzelhandelskauffrau, Medizinische Fachangestellte, Verkäuferin, Friseurin und Verwaltungsfachangestellte. Offene Stellen gibt es vor allem immer wieder bei den Bäckern, den Friseuren, Handelsfachwirten und Elektronikern für Energie- und Gebäudemanagement.

Ausbildung im Kreis Euskirchen
Das Bild täuscht: Die Ausbildung im Kreis Euskirchen ist von traditionellen Mustern geprägt

Ganz neu brachte die Agentur für Arbeit nun zwei Programme unter dem gemeinsamen Motto „Bring’s zu Ende! So schaffst Du Deine Ausbildung“ auf den Weg, die den Lehrlingen helfen soll, wenn es in der Ausbildung mal kriselt. Hinter den Angeboten „ausbildungsbegleitende Hilfen“ (abH) und „assistierte Ausbildung“ (AsA) verbergen sich unterstützende Angebote. Bei den ausbildungsbegleitenden Hilfen erhält der Azubi min- destens drei Stunden in der Woche persönliche Unterstützung, etwa Nachhilfe in Theorie und Praxis, Nachhilfe in Deutsch und Vorbereitungen auf Klassenarbeiten und Prüfungen sowie Unterstützung bei Alltagsproblemen und vermittelnde Gespräche, etwa mit den Ausbildern. Bei der assistierten Ausbildung wird von einem Bildungsträger ein Ausbildungsbegleiter gebeten, überhaupt erst einmal festzustellen, wo mögliche Defizite liegen. Wer Interesse an einem der Programme hat, der kann sich bei der Arbeitsagentur unter der kostenfreie Rufnummer 0800 / 4 5555 00 melden und beraten lassen. ●

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