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Golf-Cub Eifel e.V.: Golfen in mitten wunderbarer Natur
Golf-Cub Eifel e.V.: Golfen in mitten wunderbarer Natur

Hillesheim. Golf, das ist doch nur was für Reiche. Und schon mal gar kein Sport. Langweilig dazu. Wir haben alle gängigen Vorurteile ignoriert und beim Schnuppergolfen vom Golf-Club Eifel e.V. in Hillesheim teilgenommen. 3 Flights, 9 Löcher, Sonnenschein und gute Laune – es kann losgehen. Moment! Ich soll erst mal Putten üben, d.h. dem Ball mit einem speziellen Schläger, dem Putter, einen Schubs geben, so dass er idealerweise direkt ins Loch rollt. Aber das mit dem Ideal ist so eine Sache. Die Bälle schießen weit über ihr Ziel hinaus. Franz Nolden (Handicap 11,1), Vizepräsident des Golf-Club Eifel e.V. und mein heutiger Golflehrer, gibt mir den entscheidenden Tipp: „Putten geht so, wie die Igel sich vermehren: ganz vorsichtig!“ Golf scheint also gar nicht so eine bierernste Sache zu sein. Es geht ganz lustig zu, auf dem Green.

Handicap:
• beschreibt die ungefähre Spielstärke der Golferin/des Golfers (eine niedrigere Zahl ist besser als eine hohe); dient dazu, unterschiedliche Spielstärken rechnerisch auszugleichen, so dass ein Wettbewerb zwischen SpielerInnen unterschiedlicher Spielstärke spannend bleibt und nicht der erfahrene Profi stets haushoch gewinnt.

Tee – Fairway – Grün – versenkt

Neun der 18 Löcher auf der über 70 Hektar großen Golfan- lage liegen jetzt vor uns. Die zu bespielen, dauert für Newbees lange genug. Auf dem ruhig gelegenen Naturplatz mit altem Baumbestand, mehreren Teichen, Biotopen und sich hindurch schlängelnden Wegen könnte man zwar auch gut und gerne einen kompletten Tag verbringen, aber wir sind ja nicht zum Vergnügen hier. Die nächste Lektion steht an – Abschlag von Tee 1. Loch 1 ist eine Par 4-Bahn von 280 m Länge. Eine sehr gute Spielerin oder ein sehr guter Spieler benötigt hier 4 Schläge, um den Ball einzulochen. Franz und Hans-Peter, der Dritte im Bunde unseres Flights, benutzen jetzt Driver, Fairwayholz oder Eisen. Sie sollen den Ball gaaaanz weiiiiit fliegen lassen und möglichst nah ans oder ins Grün, das ist der besonders kurzgemähte Rasen um das Loch herum, bringen. Mit viel Schmackes bugsiert Franz den Ball schon mal recht nah an das Ziel heran. Mein Part folgt wenig später: Nur ich und der Ball gegen das Loch. Zunächst klappt das auch ganz gut. Anfängerglück. Franz und ich gemeinsam spielen einen Bogey, ein Schlag über Par.

Der Weg zum Handicap: Üben, üben, üben

Gemein wird’s, wenn Hindernisse wie Bunker oder Biotope in der Flugbahn liegen. Bärbel aus Schleiden, im Flight vor uns unterwegs, nimmt sie alle mit. Sie und ihr Mann Norbert lassen sich aber nicht entmutigen und nehmen Fehlversuche mit Humor. Die beiden haben ein Jahr Schnuppermitgliedschaft beim Golf-Club Eifel e.V. gebucht und sind vom Golf-Virus infiziert. „Für den Winter hatten wir sogar orangefarbene Bälle gekauft, damit wir auch im Schnee üben konnten“, erzählt Bärbel.

Tee:
• Abschlagsort zu Beginn der Spielbahn
• ein kleiner Stift, der vorm Abschlag in den Boden gesteckt wird, um den Ball etwas erhöht zu positionieren

 

Hans-Peter aus Manderscheid ist genauso enthusiastisch bei der Sache: „Golf kann gar nicht langweilig werden: Jeder Schlag, jede Ausgangsposition ist anders, immer wieder muss man sich auf eine neue Situation einstellen. Die Freude nach einem besonders gelungenen Schlag ist groß und macht die vermeintlichen Misserfolge wett. Es kommt auf Übung und Erfahrung an.“ Und nicht auf teures Equipment. Gebraucht kosten Schläger und Trolley gar nicht viel. Dominik spielt seit fünf Jahren Golf und bestätigt: „Mit meinen neuen teuren Schlägern kam ich mir zwar vor wie Tiger Woods, spielte aber keinen Deut besser.“

Fairway:
• der kurz gemähte Bereich einer Spielbahn zwischen Abschlag und Grün

Unser Resumée: Wir hatten viel Spaß, haben oft gelacht und sehen die Vorurteile von oben komplett widerlegt. Die Atmosphäre war locker, kein bisschen steif oder verbissen. „Die Freude am Golfspiel kommt nicht von selbst“, sagt Franz Nolden. „Sie ist aber in jedem Menschen vorhanden und muss nur geweckt werden.“ Er und der Golf-Club Eifel e.V. helfen dabei gerne. ●

Fotos: Ralph Sondermann
Text: Claudia Träger

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