TEILEN
Eva Hoetgen: Paradisziplin Schwimmen
Eva Hoetgen in ihrem Element

Blankenheim/Jünkerath. Das Wettkampftraining ab Altersklasse 13/14 der DLRG OG Stadtkyll e.V. im Hallenbad Jünkerath ist gerade zu Ende. Eva Hoetgen wischt sich noch ein paar Wassertropfen aus dem Gesicht, die aus den nassen Haaren gefallen sind. Die 27-Jährige hat das Training für die angehenden RettungsschwimmerInnen geleitet und dabei selbst einige Bahnen gezogen. „Schwimmen ist meine große Leidenschaft“, sagt Eva. Im Alter von neun Jahren hatte sie durch eine Freundin den Rettungssport im nassen Element für sich entdeckt. Inzwischen arbeitet sie in Jünkerath als Badeaufsicht und ist als Technische Leiterin im Vorstand der Ortsgruppe Stadtkyll, die dem DLRG Bezirk Eifel-Mosel angehört. Die angehende Lehrerin für Deutsch und Englisch macht seit November ihr Referendariat am Städtischen Gymnasium in Rheinbach. Jetzt muss Eva für zwei neue „Fächer“ üben, denn sie ist Teil des Eifel Hero Teams, das für den Triathlon am 29. Juni 2019 rund um den Freilinger See in Blankenheim fit gemacht wird – für einen Kilometer schwimmen, 45 Kilometer Rad fahren, 10 Kilometer laufen.

Schwimmen, das ist die Disziplin, die für angehende TriathletInnen meistens die größte Hürde darstellt – für Eva ist die ein Kilometer lange Strecke beim Eifel Hero Triathlon eher so etwas wie Aufwärmen. „Ich habe dem Orga-Team vorgeschlagen, die Schwimmstrecke noch etwas auszudehnen“, sagt sie lachend. Zum Vergleich: Beim 24-Stunden-Schwimmen 2017 bei den DLRG-KollegInnen in Saarburg ist Eva 43,7 Kilometer geschwommen. Wie das geht? „Zweieinhalb Stunden schwimmen, eine Stunde Pause, zweieinhalb Stunden schwimmen usw.. In der Nacht habe ich auch mal zwei Stunden am Stück geschlafen“, erklärt sie ihr Meisterstück nüchtern. Freigewässer-Erfahrung hat Eva als Rettungsschwimmerin natürlich auch. Für die sogenannten Ocean-Disziplinen wird im Kronenburger See trainiert. Ihr Vorteil beim Schwimmen hat aber auch einen Haken: „Ich werde sicher recht weit vorne im Teilnehmerfeld aus dem Wasser kommen – und danach ständig überholt werden. An Land bin ich einfach nicht so gut. Da werden beim Zieleinlauf andere bessere Laune haben als ich.“ Ach, was! (Anm. d. Red.)

Zuerst kommt schwimmen – dann lange nichts

Und warum hat sie sich dann trotzdem das Training für den Triathlon angetan? „Ich habe schon mehrmals an einem Triathlon in der Staffel teilgenommen. Dabei absolvierte ich natürlich jeweils die Schwimmstrecke. Aber ich habe immer diejenigen bewundert, die beim Laufen, Radfahren und Schwimmen gut sind. Bei tribea sah ich den Aufruf zum Casting und meldete mich an.“ Das Ergebnis ist bekannt. „Ohne die Unterstützung durch das Eifel Hero Team hätte ich wohl nie auf einen Triathlon hintrainiert“, ergänzt Eva ihre Motivation. „Das ist schon eine einmalige Gelegenheit.“ Mit Teamkollegin Franziska Gülden läuft und schwimmt sie oft gemeinsam. So unterstützen sie sich gegenseitig bei der jeweiligen unliebsamen Disziplin. „Eigentlich soll ich nicht mehr so viel Schwimmen trainieren, sagen die Trainer, aber ich kann da nicht zurückstecken. Fast alles muss sich bei mir dem Einsatz für den Verein anpassen“, sagt sie. Beispielsweise war während des Studiums ein Auslandsaufenthalt Pflicht. So kurz wie möglich und so nah wie möglich wählte Eva Ashford am südöstlichen Zipfel Englands, damit Verein und Sport nicht litten.

Das nächste Ziel mit der DLRG Stadtkyll sind die Weltmeisterschaften im Rettungsschwimmen 2020 in Riccione in Italien. Aber vorher ist der Eifel Hero Triathlon an der Reihe – und das ist jetzt schon gar nicht mehr so lange hin. ●

Text: Claudia Träger
Fotos: Ralph Sondermann

TEILEN