TEILEN
Geocaching in der Eifel
Geocaching in der Eifel

„Man muss mit der Zeit gehen“ ist ein Satz, der heutzutage immer öfter, manchmal zähneknirschend, fällt. Die Technik mischt sich in alle Lebensbereiche ein, was natürlich nicht alle gutheißen. Doch in mancher Hinsicht ist sie ein wahrer Segen und bringt frischen Wind in vielleicht längst vergessene Freizeitmöglichkeiten.

Heute geht es für mich mit Rucksack, Proviant und Hund nach Vogelsang – und zwar zum Geocachen. Was ist Geocaching? Diejenigen, die den Begriff vielleicht schon einmal aufgeschnappt haben, würden es als eine Art moderne Schnitzeljagd oder Schatzsuche beschreiben, was gar nicht so falsch ist. Ich wähle auf der offiziellen Internetseite der Cacher (www.geocaching.com) einen Cache, ein Versteck, den „Schatz“, der in dem Gebiet liegt, in dem ich unterwegs bin, also die Eifel. Das Ganze gibt es aber natürlich weltweit. Ich gebe die Startkoordinate auf einem GPS Gerät ein (alternativ auch Google Maps auf dem Smartphone) und wandere los. Allein in Deutschland sollen ca. 369.000 kleine Caches versteckt sein, und nach einem von denen mache ich mich jetzt einfach mal auf die Suche.

Geocaching in der Eifel
Geocaching in der Eifel

Auf der Website erfahre ich, dass es verschiedene Arten von Caches gibt. Nicht nur die Größe der Verstecke ist variabel, sondern auch die Anzahl der sogenannten Stationen pro Weg. Ich wähle einen Multi-Cache, bei dem ich an mehreren Stationen halt machen und kleine Rätsel lösen muss, um an meinen Schatz zu gelangen. Bei den Caches steht meistens dabei, wie viel Zeit sie ungefähr in Anspruch nehmen, ob die Wege für Kinderwagen und Rollstühle geeignet sind und ob man einen Hund mitnehmen darf. Einen passenden Cache zu finden, ist also ganz einfach.

Mein Multi verspricht, mich über den Wanderweg des Naturschutzgebietes einmal um Vogelsang herumzuführen. Für meine endgültige Schatz-Koordinate brauche ich verschiedene Zahlen, die ich unterwegs herausfinden muss. Direkt am Parkplatz bekomme ich eine erste Aufgabe. Wie viele Schilder markieren hier die Behindertenparkplätze? Ich zähle und setze die Zahl für den Buchstaben in der Endkoordinate ein. Nach der Eingabe zeigt mir das Gerät die Richtung an, in der die neue Aufgabe versteckt ist. Dann wird die nächste Koordinate ins GPS-Gerät eingegeben und ich gehe weiter. So funktioniert das Ganze also!

Es geht von ganz oben, von wo die Aussicht auf das Land wunderschön ist, bis nach unten ins Tal, an Feldern und Bächen vorbei. Letzteres freut natürlich den Hund, der erfrischt aus dem Bach herauskommt, und schon geht‘s weiter. Ich komme vielen Wanderern entgegen, einigen Familien und sogar ein paar Reitern. Nach und nach füllt sich meine Endkoordinate mit immer mehr Zahlen, die ich schließlich in das Gerät eingebe. Und dann ist der Schatz endlich gefunden! Was drin ist? Das verrate ich nicht, es darf aber natürlich gerne selbst herausgefunden werden. Bei dieser Route lohnt alleine schon die Landschaft, sich auf den Weg zu machen.

 

Wer mehr Rätsel lösen will oder eher Lust auf Sehenswürdigkeiten hat, kann das natürlich auch tun und einfach einen Multi mit dem gewünschten Fokus für sich entdecken. Geocaching ist eine tolle Möglichkeit, einen Spaziergang oder eine längere Wanderung aufzupeppen und funktioniert auf der ganzen Welt. Da hat die Technik mal wieder etwas gut gemacht! ●

Text und Fotos: Michelle Olion

TEILEN