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Christine und Jürgen Augsten sind die guten Seelen von Haus Dalbenden

Seit einem Vierteljahrhundert ist das Ehepaar Augsten für die Betreuung, die technische Funktionsfähigkeit und die Verwaltung des Jugendgästehauses Haus Dalbenden in Urft verantwortlich. Herbergseltern, Heimleitung und Hausmeister in Personalunion. Zuständig für Gebäude, Grünanlagen, Tagungs- und Seminarräume, Grillplatz, Mehrzweckhalle, Großküche und separaten Speisesaal. Den stürmten auch die fast 100 Kinder aus Tschernobyl, die über den Verein „Hilfsgruppe Eifel“ zu Gast waren, und die ihr Frühstück auf eigenartige Weise einnahmen. „Auf die Brote wurden in einem Butter, Wurst, Käse, Marmelade, selbst Nutella und andere Aufstriche getürmt, weil die Kinder besorgt waren, dass es diese Vielfalt vielleicht morgen nicht mehr gibt. So entstand der Ur-Burger“, schmunzelt Jürgen Augsten noch heute über diese Geschichte.

Das Jugendgästehaus Haus Dalbenden aus der Vogelperspektive
Das Jugendgästehaus Haus Dalbenden

Das Heim, heute umbenannt in „Jugendgästehaus Haus Dalbenden“, steht neben der Burg am Ortsrand, mitten in der Natur am Flüsschen Urft. Das charmante und historische Gut „Haus Dalbenden“ wurde in den 1960er Jahren vom Trägerverein Katholisches Schullandheim Wuppertal e.V. gekauft. Es ist heute mit über 100 Betten, einer Selbstversorgerküche und der Wohnung der Heimleitung ausgestattet. Nicht zuletzt wegen der günstigen Lage im Nationalpark Eifel bietet das Haus einen sinnvollen Aufenthalt für alle Schülerinnen und Schüler. Es finden Erlebnisprogramme, Kurse mit qualifizierten Kursleiter/innen und andere Angebote statt, die verstärkt der Erfahrung von Natur und Umwelterziehung dienen. „Auch in der kommerziellen Vermietung für Klassenfahrten, Jugend- und Familienfreizeiten, Vereinsausflüge, Wandergruppen oder Seminarangebote sind die Belegungszahlen sehr erfreulich“, berichten die Heimeltern. Das Schullandheim finanziert sich selbst und so müssen die laufenden Kosten für Betrieb und Unterhalt sowie die Gehälter für die Heimleitung und Aushilfen für Küche, Reinigung und Werkstatt vor Ort erwirtschaftet werden.

Welche Motivation haben der gelernte Radio- und Fernsehtechniker Jürgen Augsten und die Hauswirtschaftlerin Christine Augsten für diesen Job und die hohe Verantwortung? „Wir leben Dalbenden“, lautet die Antwort. Sie erleichtern Besuchern auf ihre eigene Weise, sich im Hause und in der Umgebung wohlzufühlen. Mit der Verabreichung von „Heimwehtropfen“ ist auch ihre Hilfe für Heimwehkinder zu verstehen. „Den betroffenen Kindern mixen wir dann ein Gemisch aus Wasser, Essig und Gewürzen – nur bedingt genießbar – wirkt aber erstaunlicherweise immer“, so Christine Augsten. „Auch die Aktionen des „Dalbenden-Geistes“ mit seinen nächtlichen Streichen sind im Hause berühmt-berüchtigt. „Sicher war er auch zuständig für die Manipulation der Rauchmelder mit einer Nebelanlage, die einen Fehlalarm verursachte und mitten in der Nacht zur Evakuierung der Bewohner führte“, weiß das Ehepaar heute humorvoll eine weitere Anekdote aus seinem Berufsleben zu erzählen. Mit viel Herzblut betreiben sie ihre Aufgaben und stellen sich mit ihrer offenen und liebenswerten Art, ihrer Hilfsbereitschaft und ihrem Pflichtbewusstsein immer wieder neuen Anforderungen.

Immer was los im Jugendgästehaus Haus Dalbenden
Buntes Treiben im Jugendgästehaus Dalbenden

Eine große Herausforderung wird auch die nächste Aufgabe werden: Am 28. Mai 2017 feiert das sein 50-jähriges Bestehen zusammen mit gruppe Eifel – Hilfe für krebskranke Kinder die ihr 25-jähriges Bestehen begeht. Im Rahmenprogramm u.a.: verschiedene Musikgruppen, Uwe Reetz und Julian Heldt, Greifvogelschau Hellenthal – und der WDR kommt mit der Maus und Shaun dem Schaf zu Besuch.

Text: Peter Meurer
Fotos: Peter Meurer, Archiv Dalbenden

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