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Natur pur – im Waldkindergarten Kommern entdecken 23 Kinder, dass es im Freilichtmuseum unendlich viel zu erforschen gibt

Schon seit einigen Jahren können Besucher des Freilichtmuseums eine betreute Kinderspielgruppe auf ihrem Streifzug durch die Anlage beobachten. Es handelt sich hier um die Kinder des Waldkindergartens Kommern. Ins Leben gerufen wurde die Betreuung der Kinder im Freien einst durch eine Elterninitiative. Das Konzept fand Anklang, stieß auf reges Interesse und so wuchs der Wunsch der  Verantwortlichen für das Freilichtmuseum in Kommern und das Waldpädagogische Zentrum Eifel schnell, einen ganzjährigen Waldkindergarten im Museum betreiben zu können.
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„Natürlich mussten einige Hürden überwunden werden“, so Manuela Bornkessel, Geschäftsführung Füngeling Kita Route gGmbH. „Zunächst musste beispielsweise die Anerkennung als Jugendhilfeträger beantragt werden. Nachdem alle Voraussetzungen geschaffen und Bedingungen erfüllt waren,  konnten 20 Kinder zwischen zwei und sechs Jahren im Waldkindergarten betreut und die Finanzierung der Einrichtung über das Kinderbildungsgesetz gesichert werden.“  Mittlerweile werden 23 Kinder, vier von ihnen unter drei Jahren, im Waldkindergarten von fünf Erziehern über 35 Stunden pro Woche betreut. Im kommenden Kindergartenjahr werden sogar 30 Plätze zur Verfügung stehen. Und wie sieht so ein Tag im Waldkindergarten aus, es gibt doch bestimmt auch skeptische Meinungen zu einem Waldkindergarten hinsichtlich Aufenthalt, Essen, Schlafen und Förderung der Kinder? „Die Betreuung beginnt um 7.30 Uhr. Das Frühstück findet größtenteils im Freien statt. Sollten es die Wetterverhältnisse nicht zulassen, können wir Unterschlupf in unserem Waldkindergartenwagen oder im Waldhaus finden.“

Gegessen wird im Gasthof des Museums, die Toiletten können hier ebenfalls genutzt werden und Mittagsruhe wird natürlich auch gehalten. „Die Mittagsruhe wird in der kalten Jahreszeit in unseren beiden Wagen abgehalten“, so Manuela Bornkessel, „in dem U3-Wagen befindet sich ein Hochbett, auf dem Platz für bis zu 8 Kinder ist. Im anderen Wagen haben wir die Möglichkeit in Kuschelkörben eine Ruhezeit zu halten. Die Wagen werden mit einer Gasheizung geheizt. Bei schönem Wetter wird die Mittagsruhe auch im Freien unter den Bäumen oder in einem kleinen Zelt gehalten. Zum Einschlafen wird klassischerweise eine Geschichte vorgelesen oder erzählt.“
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Das Beschäftigungsangebot wird im Waldkindergarten durch die Jahreszeiten bestimmt. Es werden die Natur, der Wald, die Tiere und die Gewässer erforscht. Die Spiele sowie Bastel- und Handwerksarbeiten werden ebenfalls auf Witterung und Monat abgestimmt.
Selbstverständlich  werden die lieben Kleinen auch in einem Waldkindergarten auf die Schule vorbereitet. „Wir machen mit den Vorschulkindern an einem Tag in der Woche eine eigene Gruppe. Die Vorschulgruppe hat ein eigenes Projekt, welches bis zum Ende des Kindergartenjahres abgeschlossen ist. Ebenso gehen auch die Waldkinder zu verschiedenen Institutionen wie Krankenhaus, Feuerwehr, Polizei oder auch in die Bücherei. Die Vorschularbeit beginnt auch im Waldkindergarten mit dem ersten Tag.“  Auf die Frage, gegen welche Vorurteile angekämpft werden müsse, antwortet Manuela Bornkessel erstaunlich positiv: „Glücklicherweise wächst die Akzeptanz gegenüber Waldkindergärten stetig. Dies erleichtert unsere Arbeit sehr. Es liegt uns am Herzen, die Kinder in ihrer Waldkindergartenzeit mit der Natur und der Umwelt in Berührung zu bringen.“ Es sei wichtig das Bewusstsein zu fördern, dass es Natur und Umwelt zu schützen und zu pflegen gilt.
„Wir hoffen die Kinder in ihrer Zeit bei uns so zu prägen, dass sie für ihr späteres Leben positiv mit den gegebenen Ressourcen umgehen.“ Ein weiteres Ziel ist es, die Kinder sozial-emotional auf die Schule vorzubereiten, denn dies ist ein Aspekt, der in den Grundschulen immer wichtiger wird.  Weil die Verantwortlichen des Waldkindergartens ihre kleinen Gäste auch später nicht aus den Augen verlieren wollen, wird tatsächlich schon an Projekten gefeilt, um über die Kindergartenzeit hinaus Kontakt mit den Kindern halten zu können. Wir dürfen gespannt sein!

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