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Die BSG Eifelhöhen-Klinik erhält das Aschenkreuz
Die BSG Eifelhöhen-Klinik erhält das Aschenkreuz

Vielen Betriebssportgemeinschaften ist in den letzten Jahren die Puste ausgegangen, die BSG Eifelhöhen-Klinik hat da einen längeren Atem.

Nettersheim – Marmagen

Über 40 Jahre Engagement für Sport in der betrieblichen Gemeinschaft – das passt nicht auf zwei Seiten, das ist schon eher Stoff für einen Fortsetzungsroman. Ein Fortsetzungsro- man, dessen letztes Kapitel hoffentlich noch lange nicht ge- schrieben wird. Viele Betriebssportgemeinschaften in der Eifel haben sich längst aufgelöst, nicht jedoch die der Marmagener BSG Eifelhöhen-Klinik. Das liegt nicht zuletzt am Einsatz des jetzigen Vorstandes, der sich für die Belange der derzeit gut 100 Mitglieder einsetzt, unermüdlich gemeinsame Aktivitäten plant und natürlich selbst sportlich aktiv ist. Der Vorstand setzt sich zusammen aus einem Kassenwart, der seit 25 Jahren die Kasse führt und dafür sorgt, dass sich Einnahmen (Beitragserhebung) und Ausgaben (für die Aktivitäten) die Waage halten, aus der 1. Vorsitzenden Renate Krumpen und drei weiteren Beisitzern. Im Zuge der Trimm-Dich-Bewegung wurde die BSG Eifelhöhen-Klinik im Mai 1977 unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Geschäftsführers Heinz Crovisier gegründet.

Bunt gemischt zur Aschenkreuzwanderung

Die Aschenkreuzwanderung der BSG Eifelhöhen-Klinik
Die Aschenkreuzwanderung der BSG Eifelhöhen-Klinik

Am Aschermittwoch ruft Renate Krumpen seit zwölf Jahren zur Aschenkreuzwanderung. Rund 20 Mitglieder haben sich versammelt, um in der Klinik-Kapelle das Aschenkreuz zu erhalten und anschließend im eisigen Wind dieses Winterabends nach Marmagen zu wandern. Nachtwächter Felizius Poth erwartet die Truppe, um sie durch das Örtchen zu führen und selbst Ortsansässigen noch Neues bzw. Altes von Marcomagus zu erzählen. „Wir wollten nach der trubeligen Karnevalszeit einen ruhigen Gegenpol für ein gemeinsames Treffen setzen,“ sagt Renate Krumpen. Jetzt ist es schon Tradition. Nach Messe, Wanderung und Nachtwächterführung lockt Fisch mit Pellkartoffeln und/oder Milchreis in der Personalkantine als Stärkung. Die Gruppe mit den grünen BSG-Shirts ist bunt gemischt: Da sind Ärzte, Physiotherapeuten, Hausdamen, Verwaltungsmitarbeiter, der ehemalige Küchenchef, die ehemalige Betriebsärztin, ehemalige Pflegekräfte. So soll es sein. Innerhalb der BSG gibt es keine Hierarchien oder Konkurrenz zwischen Abteilungen. Die Gemeinschaft zählt. Das verbessert das Betriebsklima und kommt dem Unternehmen zu Gute.

Es zählt der Sport in der Gemeinschaft

In den ersten Jahren gab es Tennis-, Fußball- und Volleyballteams, die auch bei Turnieren antraten. Die BSG organisierte Skifreizeiten, Radtouren, Gymnastikkurse. Heute stehen Schwimmbad, Sauna und der MTT-Raum (Medizinische Trainingstherapie) hoch im Kurs. Und die vier gemeinsamen Unter- nehmungen im Jahr: Tageswanderung, z.B. auf dem Rheinsteig, Tagesradtour, Weihnachtsfeier, die auch schon zum Besuch von „Loss mer Weihnachtsleeder singe“ in der Lanxess-Arena in Köln umgewandelt wurde, und eben die Aschenkreuzwande- rung.

Fast immer mit dabei sind Ilse und Andreas Glatzel. Das blinde Ehepaar gehört zum treuen BSG-Stamm. 43 Jahre war Ilse Glatzel in der Marmagener Eifelhöhen-Klinik beschäftigt, im vergangenen Jahr ging sie in den Ruhestand. Sie ist im Vorstand der BSG für Spiel- und Fragerunden zuständig. Für die beiden sind besonders die Radtouren Highlights, denn sie fahren mit Tandems mit je einem Piloten und können so selbst aktiv und ohne Probleme an der Tour teilnehmen. Nicht nur für sie, auch für andere Rentnerinnen und Rentner sind die Aktivitäten der BSG eine schöne Möglichkeit, den Kontakt zu den ehemaligen Kolleginnen und Kollegen aufrecht zu erhalten.

Gefordert sind aber speziell die Jüngeren. Die hohe Fluktuation an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die vielen verschiedenen Freizeitmöglichkeiten, Engagement in Vereinen – all das sind Gründe, warum der Nachwuchs fehlt. Zur besten Zeit zählte die BSG 172 Mitglieder, das war im Jahr 2002. Renate Krumpen tut jedenfalls alles dafür, dass sich die Mitglieder in der Gemeinschaft wohlfühlen. Sie führt Regie bei der Essensverteilung, denkt an Taschenlampen für die Wanderung im Dunklen, sorgt für eine ansprechende Tischdekoration, gestaltet Einladungen und Jubiläumsschriften. Kurz: Sie hält die Betriebssportgemeinschaft Eifelhöhen-Klinik zusammen.

Hut ab, vor so viel Engagement!

Text und Fotos: Claudia Träger

 

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